Aston Martin Virage Shooting Brake

Besondere Varianten des Aston Martin Virage tauchen in letzter Zeit häufiger auf. Bei uns im Onlinemagazin können Sie beispielsweise den Vacances, den 6,3 Liter sowie die späten Varianten V550 und V600 finden. Mitte Mai kommt bei Bonhams in Monaco eine weitere Version unter den Hammer. Auf dem Genfer Automobilsalon 1992 debütierte der Shooting Brake als dreitüriger Kombi mit reichlich Stauraum. Da es sich um einen Werksprototypen handelte, erhielt das Auto die Fahrgestellnummer DP2099/1, wobei DP traditionell „Development Prototypes“, also Entwicklungsautos kennzeichnet. DP2099/1 und DP2099/2 waren die einzigen beiden Virage Shooting Brake, die im Werk von Grund auf aufgebaut wurden. Alle folgenden Exemplare waren nachträglich umgebaute Virage Coupés. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 244 km/h war diese Modellvariante der damals schnellste Kombi der Welt. Während die Rückleuchten vom Renault 21 kamen, stammte die Heckklappe vom Ford Escort Turnier.

Umbau von Automatik auf Schaltgetriebe

Neben der reinen Performance bot der Virage Shooting Brake jedoch auch praktische Vorzüge. So ließen sich die hinteren Seitenscheiben elektrisch ausstellen und die Rückbank im Verhältnis 50:50 geteilt umlegen. Mit umgeklappter Rückbank wuchs der Stauraum auf rund 0,8 Kubikmeter und war damit gut viermal so groß wie beim Coupé. Zugleich bot die erhöhte Dachlinie deutlich mehr Kopffreiheit für die Fondpassagiere. Für die Premiere in Genf erhielt DP2099/1 eine Lackierung im Farbton „Aston Martin Green“. Innen kam Leder in „Parchment“ und ein Automatikgetriebe zum Einsatz. Nach dem Auftritt in Genf und weiteren Automessen verkaufte Aston Martin den Prototypen. In den folgenden Jahren erhielt der Shooting Brake eine Konversion auf ein manuelles Schaltgetriebe. 2005 kaufte der aktuelle Besitzer das Auto in Hamburg und schickte es anschließend zu Aston Martin Works in Großbritannien.

Bonhams-Auktion in Monaco

Neben einer großen Inspektion gab er einige Modifikationen in Auftrag. So erhielt die Klimaanlage ein Upgrade und das Auto wurde auf Schweizer Spezifikation umgerüstet. Zudem zog ein modernes Alpine-DVD-Navigationssystem nebst Sechsfach-CD-Wechsler ins Fahrzeug ein. Neue Sicherheitsgurte tragen den gleichen Farbton wie die Lederpolsterung. Bei der Auktion am 13. Mai erwarten die Experten von Bonhams einen Zuschlagspreis zwischen 100.000 und 200.000 €. Der kommende Besitzer muss jedoch anschließende Service-Arbeiten einkalkulieren. In den letzten Jahren stand dieser Aston Martin Virage Shooting Brake unbewegt in einer Ausstellung. Zwischen 1992 und 1999 entstanden insgesamt weniger als zehn Shooting Brakes auf Basis von Virage und V8. Somit ist diese Auktion eine rare Gelegenheit, diesen Kombi der heimischen Fahrzeugsammlung hinzuzufügen.

Bilder: Bonhams