Aston Martin Valhalla

Auf der Geneva International Motor Show 2019 zeigte Aston Martin gleich zwei neue Mittelmotorsportwagen. Während der eine den Modellnamen Vanquish wiederbeleben soll, trug der zweite damals den schlichten Projekttitel RB 003. Erst einige Zeit nach der Premiere des Konzeptfahrzeugs erhielt dieses den Namen Valhalla. Für beide Modellreihen wollte der britische Sportwagenhersteller einen eigenen V6-Motor entwickeln. Beim Valhalla sollte dieser mit Elektrokomponenten zu einem Hybridantrieb kombiniert werden. Nähere technische Daten gab es nicht. Kurz darauf übernahm ein Konsortium kanadischer Geschäftsleute unter Leitung von Lawrence Stroll Aston Martin und knüpfte noch engere Bande mit Mercedes-AMG, die bereits beim DB11 und Vantage als Antriebspartner dienen. Unter anderem wechselte Tobias Moers von der schwäbischen Marke als neuer CEO zum britischen Sportwagenbauer.

Hybridantrieb mit 954 PS

Innerhalb der letzten zwei Jahre entwickelte Aston Martin den Valhalla nun in ein serienreifes Fahrzeug. Dabei ließ man Erfahrungen aus der Formel 1 mit einfließen, da die Entwicklung gemeinsam mit Red Bull Advanced Technologies abläuft. Hervorragendes Handling in Kombination mit bestmöglicher Aerodynamik sind dabei weit oben im Lastenheft festgeschrieben. Als Antriebsquelle entsteht gemeinsam mit Mercedes-AMG ein vier Liter großer V8-Biturbomotor mit 750 PS. Ergänzt wird er um zwei Elektromotoren mit zusammen 204 PS, die an der Vorder- und Hinterachse platziert sind. Im reinen Elektromodus fährt der Valhalla nur mit Vorderradantrieb. Dabei sind bis zu 130 km/h und 15 Kilometer Reichweite möglich. Ansonsten teilt sich die E-Leistung auf, wobei sie bei Beschleunigungsmanövern zu 100 Prozent an die Hinterachse geschickt werden kann. Der V8 überträgt seine Leistung mittels eines Achtgang-Doppelkupplungsgetriebes auf die Hinterräder. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Aston Martin 330 km/h an.

Carbon-Karosserie mit viel Abtrieb

Um die angestrebte Beschleunigungszeit von 2,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 ebenso erreichen zu können, wie eine Rundenzeit von 6:30 Minuten auf der Nürburgring Nordschleife, erhält der Valhalla eine hervorragende Aerodynamik. Hinzu kommen ein eigenständiges Carbon-Monocoque nebst Pushrod-Federung und Carbon-Keramik-Bremsanlage sowie von Michelin speziell entwickelte Reifen, vorn 20 und hinten 21 Zoll groß. Trotz des Plug-In-Hybridantriebs (PHEV) strebt Aston Martin ein Trockengewicht von lediglich 1.550 Kilogramm an. Aktive Aerodynamikelemente an der Front und am Heck sorgen je nach Fahrzustand für genügend Abtrieb. Bei 240 km/h liegen bis zu 600 Kilogramm an. Die nach vorn und oben öffnenden Türen bestehen ebenso wie die restliche Karosserie aus Kohlefaser. Auf dem Dach sitzt ein Schnorchel, der Frischluft zum Triebwerk leitet. Front und Heck des Valhalla zeigen sich im Vergleich zur Konzeptstudie modifiziert.

Umfangreich ausgestattet

Im Gegensatz zum Valkyrie plant Aston Martin den Valhalla konsequent wahlweise als Links- oder Rechtslenker, um ihn auf allen Weltmärkten anbieten zu können. Zugleich bietet dieser Sportwagen innen mehr Platz und Komfort als der extremere Valkyrie. Dennoch bleibt es bei einer klaren Fahrerorientierung des Cockpits. Über ein zentrales Touchscreen-Display kann das innovative HMI-System inklusive Apple CarPlay und Android Auto bedient werden. Während die Sitze fest mit dem Carbon-Chassis verbunden sind, lassen sich die Pedalerie und das Lenkrad verstellen. Ähnlich wie in einem Formel-Rennauto befinden sich Hüfte und Füße ungefähr auf gleicher Höhe. Zur Serienausstattung gehören eine Rückfahrkamera mit Surround View, ein Notfallbremsassistent, ein adaptiver Abstandsregeltempomat, eine Zweizonen-Klimaautomatik und LED-Matrix-Scheinwerfer. Wann genau die Produktion anlaufen soll und ob es bei der Stückzahl von 500 bleibt, die 2019 angekündigt wurde, ließ Aston Martin offen.

Bilder: Aston Martin