Wolfgang Porsche wird 75 Jahre alt

Als Wolfgang Porsche am 10. Mai 1943 als jüngster Sohn von Dorothea und Ferry Porsche in Stuttgart geboren wird, gibt es die heutige Automarke mit gleichem Namen noch gar nicht. Erst fünf Jahre später begründet sein Vater mit dem Sportwagen 356 den Beginn einer bis heute anhaltenden Erfolgsstory. Damit setzte er das Werk von Dr. Ing. h.c. Ferdinand Porsche, seinem Vater und Großvater unseres Jubilars, fort, der bereits vor dem Zweiten Weltkrieg ein Konstruktionsbüro in Stuttgart betrieb und unter anderem an Fahrzeugen wie dem Auto Union Grand-Prix-Renner oder dem Volkswagen maßgeblich beteiligt war.

Doch zurück zu Wolfgang Porsche. Aufgrund des sich zuspitzenden Kriegsgeschehens flüchtete die Familie 1944 nach Zell am See in Österreich. Erst 1950 kehrten die Porsches nach Stuttgart zurück, wo Wolfgang die Waldorfschule besuchte, bevor er an der Odenwaldschule in Heppenheim sein Abitur absolvierte. Zugleich durchlief er eine Ausbildung zum Schlosser auf die er ein Studium der Handelswissenschaften in Wien folgen ließ, das er 1973 mit einem Doktortitel abschloss. Im gleichen Jahr übernahm er als Chef des von ihm gegründeten Unternehmens Jamoto die Importe von Yamaha-Motorrädern nach Österreich, was er 1991 erfolgreich auf Ungarn ausweiten konnte. Allerdings gab es in der Folgezeit nach einer Umwandlung in die Joint-Venture-Firmen Yamaha Motor Austria und Yamaha Motor Hungary Unstimmigkeiten zwischen ihm und Yamaha, weshalb er im Jahr 2000 seine Anteile verkaufte.

Neben seinem Geschäft mit Zweirädern arbeitete Wolfgang Porsche von 1976 bis 1981 als Vertriebsmanager bei Daimler-Benz und wurde 1978 in den Aufsichtsrat der von seinem Vater gegründeten Sportwagenmarke Porsche berufen. Seit 2007 steht er diesem als Vorsitzender vor. Zudem ist Wolfgang Porsche Vorsitzender des Aufsichtsrates der Porsche Automobil Holding SE und Mitglied in den Aufsichtsräten von Volkswagen und Audi sowie seit vielen Jahren Honorarkonsul von Norwegen für das österreichische Bundesland Salzburg.

Im Jahr 2004 wurde er Hausherr des Schüttguts in Zell am See, das von Ferdinand Porsche vor dem Zweiten Weltkrieg erworben wurde, nachdem Ferry Porsche es zufällig entdeckt hatte. Hier verbrachten die Familien Porsche und Piëch die Kriegsjahre und hier war es wohl auch, wo Ferry den allerersten 356 zusammenbaute. Heute ist das Schüttgut ein Biobauernhof mit 200 Rindern sowie eigener Kapelle und Räumlichkeiten für die Autosammlung des Hausherrn. Wolfgang Porsche sammelt seltene Fahrzeuge aus der Familiengeschichte und bewegt diese gern auf den Bergstraßen ringsum.

Wir gratulieren herzlich zum 75. Geburtstag!

Bilder: Porsche Newsroom