Oldtimer als Geldanlage – Diese Autos steigen wirklich im Wert.

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Hochwertige klassische Porschemodelle üben auf viele Menschen eine Faszination aus. Wer diese verstehen möchte, kommt um ein Gespräch mit Michael Schnabl kaum herum. Sein 1000 qm „Speedloft“ Showroom in Utting am Ammersee gehört zu den ersten Adressen in Deutschland, wenn es um luxuriöse Porsche Oldtimer und Sammlermodelle geht. 

Gerade als Geldanlage werden sie im Hinblick auf Inflation und weltweiten Wirtschaftskrisen immer attraktiver. Michael Schnabl gibt einige Einblicke in das Thema. 

SC: Was muss ich beachten, wenn ich in einen Porsche-Klassiker investieren möchte? 

MS: Wer sein Geld in einen oder mehrere Oldtimer investieren will, sollte einige wichtige Rahmenbedingungen kennen. Erstens: Der Markt ist unübersichtlich und benötigt einen vertrauensvollen Partner und Fachkenntnisse. Fahrzeuge werden von Händler und Privatkunden auf einer Vielzahl an Plattformen angeboten, wo es meist keine Möglichkeit gibt den tatsächlichen Zustand nachzuvollziehen. Man sollte in jedem Fall nach einer Gewährleistung fragen und verlässliche Gutachten und technische Prüfungen, sowie eine nachvollziehbare Historie einfordern. Unfallfahrzeuge, gefälschte Tachostände und schlecht gewartete Fahrzeuge, sind oft auch auf den zweiten Blick nicht erkennbar und benötigen Erfahrung. Auch Reimporte sind oft nicht vergleichbar mit Fahrzeugen aus deutscher Auslieferung. So kann der vermeintliche günstige Klassiker oft zum Groschengrab werden. 

SC: Welche Modelle lohnen sich aktuell besonders? 

MS: Der Preis für einen normalen 911 der 964 Modellreihe, der ab 1989 gebaut wurde, liegt aktuell deutlich über dem des ehemaligen Kaufpreises, sofern es sich um ein Fahrzeug im sammlungswürdigen Zustand handelt. Gerade von den letzten luftgekühlten Modellen der Serien 964 und 993 sind längst nicht so viele verfügbar wie nachgefragt wird. Grund ist die Verwendung gerade des 964 Modells für viele Tuning und Umbaumaßnahmen. Ausgelöst vom amerikanischen Veredler „Singer“ versuchen aktuell viele Anbieter diese Modelle wieder optisch auf den alten 70er Look zu bringen kombiniert mit aktueller Technik. Ich persönlich halte davon wenig. Vor einigen Jahren wurden noch Restaurationsobjekte und Unfallfahrzeuge verwendet. Heute werden für diese sogenannten ‚Restomods’ oder ‚Backdates’ viele gute Fahrzeuge dem Markt entzogen und unwiderruflich in der Originalität zerstört. 

SC: Was beeinflusst den Markt aktuell? Welche Veränderungen gibt es? 

MS: Die Nachfrage wächst auch weltweit und treibt auch die Preise an. Besonders in USA und Ländern in Asien sind seltene und hochwertige Porsche ein Statussymbol.  Zusätzlich können jetzt viele Klassik-Fahrzeuge in diese Länder geliefert werden, da diese ab einem Alter von 25 Jahren problemlos importiert werden können.

Dazu kommen die sozialen Medien. Fernsehstar Jay Leno besitzt alleine 169 Fahrzeuge und zeigt sie auch bereitwillig her. Jerry Seinfeld ist bekannt dafür, dass er in 1998 den letzten luftgekühlten 911 erhalten haben soll und hat eine eigene Sendung, in der er seine Fahrzeuge vorstellt. Das Modell 993 Carrera 4S hat einen Teil seines Ruhms auch daher, weil via Instagram und Co. von Stars wie die Kardashians und Beckhams hinter dem Steuer zu sehen sind. Es ist das letzte luftgekühlte Modell mit breiter Turbokarosse und ohne Flügel. Der letzte Listenpreis lag bei etwa 100.000 Mark. Inzwischen erzielt dieser in einem guten Zustand deutlich über 100.000 Euro.  

SC: Ab welcher Preisklasse sollten Porschebegeisterte einsteigen? Ab wann sprechen wir von einer lohnenswerten Investition? 

MS: Es gibt beispielsweise Porsche 911 Klassiker bereits ab 50.000 Euro, die bei guter Pflege ihren Wert behalten können. Echte Sammlerstücke gehen hingegen erst ab 100.000 Euro los. Man sollte seinen Oldtimer generell regelmäßig warten lassen, das kann mehrere tausend Euro kosten, und die Wartungskosten sollten in einem gewissen Verhältnis zum Invest stehen. 

Der teuerste Porsche der Welt ist aktuell der 917K aus dem Film „Le Mans“. Er hat einen Wert von über 14 Millionen Euro erzielt. 

SC: Der Preis ist aber sicher nicht der Gradmesser, an dem ich erkenne, ob sich der Kauf lohnt oder nicht? 

MS: In jedem Fall empfiehlt es sich einen „Sparringspartner vom Fach“ zu suchen. Das kann ein Mechaniker oder Gutachter sein, der hilft, Fälschungen zu entdecken, Schäden aufzudecken oder erkennen kann, ob die Teile vom Hersteller und idealerweise aus der Zeit stammen, in der der Wagen gebaut wurde. Wie bei Uhren gilt bei alten Fahrzeugen, je mehr original, desto besser. Schön ist, wenn das Sammlerstück idealerweise mit allen Papieren und nachvollziehbarer Historie ausgeliefert wird und Deutschland nie verlassen hat. Das höchste Gut ist eine Karosserie, die vollständig noch im ersten Originallack erhalten ist, sowie eine lückenlose Historie, die nur wenige Vorbesitzer aufweist. 

SC: Das Risiko, einen Fehlkauf zu tätigen, ist also für den Laien ohne fachlichen Beistand groß? 

MS: Ein anschauliches Beispiel dafür ist die Entwicklung des Entenbürzel: Der ‚Entenbürzel’ Porsche 911 2,7 Carrera RS aus 1973 ist in den letzten Jahren immer begehrter geworden. Plötzlich wollten viele High End Sammler dieses Modell haben, aber die Stückzahl war begrenzt. Heute sollen von diesem Modell doppelt so viele wie ursprünglich auf den Straßen unterwegs sein. Das Risiko, an ein gefälschtes Modell zu geraten, ist entsprechend hoch. 

Das Risiko, an ein gefälschtes Modell zu geraten, ist entsprechend hoch. 

SC: Was sind die derzeitigen Preistreiber? 

MS: Einige Porsche Modelle wurden in einer sehr geringen Stückzahl gefertigt, teilweise sollten diese wie der schmale Speedster aus 1989 garnicht auf den Markt kommen. Es wurden lediglich 161 Stück produziert. Dieser Umstand erhöht den Sammlerwert. Gut gepflegte Modelle gehen für deutlich mehr über den Tisch als ein normaler turbobreiter Speedster. 

Es gibt auch Trends, die den Preis bestimmen. Aktuell sind bestimmte Farben besonders gefragt wie Sternrubin, Speedgelb oder Riviera Blau. Für die Farbe Grün, die Lieblingsfarbe der Familie Porsche, zahlen Sammler hohe Aufschläge. Die meisten Fahrzeuge der Inhaberfamilie, wurde in dieser Farbe verwendet und teilweise sogar nachträglich umlackiert. Die sogenannte PTS Farben, das steht für „Paint to Sample“, sind Sonderfarben, die nur in geringer Stückzahl als Einzelanfertigung in der Exklusivmanufaktur hergestellt wurden. 

Generell gilt aber je originaler, je weniger Kilometer und je besser dokumentiert, desto teurer und wertstabiler. 

SC: Wie viel Wertverlust habe ich, wenn ich meinen Sammler-Porsche auch fahren möchte?

MS: Die höchste Rendite sollte immer das Fahren selbst sein. Denn wer einen luxuriösen 911 fahren möchte, sollte ihn auch zeigen. Andererseits können Gebrauchsspuren den Wert eines klassischen Porsche mindern. Fahren Sie den Wagen daher so, wie Sie eine seltene Uhr tragen würden. Man sollte sich auch in der Öffentlichkeit mit dem Wagen wohlfühlen. Es ist kein schönes Gefühl, wenn man ständig Angst vor einer Beschädigung oder sich ständig vergewissern müssen, ob der Wagen noch da ist, weil der Schaden oder Verlust finanziell sehr schmerzen würde. Andererseits sind die Fahrzeuge auch zum Fahren gebaut.

„Die höchste Rendite sollte immer das Fahren selbst sein. Denn wer einen luxuriösen 911 fahren möchte, sollte ihn auch zeigen.“

SC: Wie minimiere ich das Risiko, meine Geldanlage möglicherweise gegen die Wand zu fahren? 

MS: Eine Allgefahrenversicherung kann helfen, im Schadenfall abgesichert zu sein. Nicht nur Kaskoschäden werden übernommen, sondern auch technische Schäden wie bei bei einem Motorschaden. Diese Spezialversicherung wird von bestimmten Versicherern angeboten. Teilweise schließen Händler dies auch beim Kauf eines Fahrzeugs für Ihren Kunden ab. Eine ausreichende Versicherung sollte in jedem Fall in Höhe des aktuellen Werts vorhanden sein und der Wagen entsprechend geschützt aufbewahrt werden.

SC: Worauf muss ich mich generell preislich gerade einstellen? 

MS: Trotz der Korrektur bei einigen Modellen liegt das Preisniveau im Gesamtmarkt heute noch deutlich über dem vor der Pandemie. Aber die Preise werden sicher auch noch einmal steigen. Große Sprünge sind insbesondere vor allem noch bei einigen jüngeren Modellen wie dem 996 und 997 möglich, aber auch 964, 993 und G Modelle werden sich noch weiterentwickeln. Ein stabiles Plus von fünf bis zehn Prozent pro Jahr wird es auch in Zukunft im Gesamtmarkt sein, es ist eine gute Zeit, nun einzusteigen. 

SC: Welchen Geheimtipp hast du in puncto Porsche als Wertanlage? Wo kann ich vielleicht ein noch wirklich gutes Geschäft machen?

MS: Der Nachfolger des „Entenbürzels“ der 911 2.7 Carrera aus der sog. G Modellreihe ab 1974 ist im Vergleich zum Original noch ein unterbewerteter Klassiker, der mit dem identischen Motor ausgestattet annähernd die gleiche Leistung hat. Auch die relativ jungen Baureihen des 996 und 997 bewähren sich durch eine zuverlässige Technik und haben alltagstaugliche Qualitäten.

Generell sollte man im Blick haben: Aufgrund des auslaufenden Verbrennermotors werden die nächsten 10-15 Jahre außerdem eine Rennaissance für diese Fahrzeuge sein und nochmal für viel Schub sorgen, da sich viele Liebhaber und Sammler noch ein Fahrzeug mit klassischer Technik sichern wollen. Und die Vergangenheit zeigt, dass alles, was nicht mehr verfügbar ist, die Tendenz hat auch sich als nachhaltig zu entwickeln.

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Fotos: Lorenzo Kikisch