The Last Blast

Sir Stirling Moss gehört zu den berühmtesten Rennfahrergrößen der Nachkriegszeit. Er fuhr Sportwagen und Formelrennautos erfolgreich auf vielen Strecken weltweit. Obwohl er nie Formel-1-Weltmeister wurde, ist sein Name untrennbar mit dem Motorsport verbunden. Sein größter Erfolg datiert auf den 1. Mai 1955, als in Italien die Mille Miglia stattfand. Aufgrund der großen Teilnehmerzahl (534 Autos!) begann das Startprozedere bereits am 30. April abends um 21:00 Uhr. Im Minutenabstand gingen die Piloten auf die rund 1.000 Meilen lange Strecke von Brescia nach Rom und zurück. Tatsächlich gehörte dieses Rennen auf öffentlichen Straßen damals offiziell zur Sportwagen-Weltmeisterschaft. Stirling Moss und sein Beifahrer Denis Jenkinson gehörten dem Werksteam von Mercedes-Benz an. Sie saßen ebenso wie Juan Manuel Fangio im nagelneuen 300 SLR mit drei Liter großem V8-Triebwerk aus dem damaligen Formel-1-Auto.

Im Gegensatz zu anderen Rennserien vergaben die Organisatoren der Mille Miglia die Startnummern nach jeweiliger Startzeit des Fahrzeugs. Fangio erhielt daher die 658 (6:58 Uhr), Karl Kling im 300 SL Flügeltürer die 701 (7:01 Uhr), Hans Herrmann die 704 (7:04 Uhr, auch im 300 SL) und Stirling Moss die 722 (7:22 Uhr). Denis Jenkinson hatte sich für die Route etwas Ungewöhnliches einfallen lassen. Durch wochenlanges Abfahren hatte er wichtige Wegpunkte auf einer Papierrolle kilometergenau notiert, die er nun abrollte um Moss rechtzeitig Infos geben zu können. Gepaart mit dem fahrerischen Können von Moss ergab sich eine neue Rekordzeit von 10:07,488 Stunden bis ins Ziel. Anfänglich galt Ferrari noch als Favorit, doch die Italiener mussten sich mit Rang drei hinter Fangio zufrieden geben. Der 300 SLR mit Startnummer 722 wurde legendär. Ende September drehte er zu Ehren des am 12. April 2020 verstorbenen Sir Stirling Moss eine letzte Runde durch London.

Bilder: Mercedes-Benz

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