Range Rover Turbo Diesel Beaver Bullet

Top Gear ist als Entertainment-Show heute so gut wie jedem Autofan bekannt. Der Grund dafür liegt nicht zuletzt im früheren Moderatorentrio Jeremy Clarkson, James May und Richard Hammond. Ursprünglich war diese Sendung auf dem britischen Sender BBC2 ein reines Informationsmagazin, das donnerstags abends lief. 1986 geschah dabei etwas, was bei Autotests immer mal vorkommen kann: Moderator Chris Goffey missfielen diverse Dinge am von ihm gefahrenen neuen Range Rover Turbo Diesel. Sein Urteil fiel sogar derartig vernichtend aus, dass im Anschluss die Verkaufszahlen des Selbstzünders in den Keller fielen.

Der von einem 2,4 Liter großen VM-Triebwerk angetriebene Range Rover war deutlich weniger fein abgestimmt als der 3,5 Liter V8-Benziner. Zudem hatten die Briten aus unverständlichen Gründen darauf verzichtet, das Testfahrzeug für Top Gear nach der Produktion durch die Endabnahme zu schicken, von einer Abnahme in der Werkstatt der Presseabteilung mal völlig abgesehen. Nach dem negativen Test im Fernsehen kam ein motorsportbegeisterter Manager auf die Idee, das Fahrzeug durch Langstreckenrekorde positiv zurück in die Öffentlichkeit zu bringen.

Dieser Plan wurde im August 1986 in die Tat umgesetzt. Zwei Range Rover Turbo Diesel und insgesamt sechs freiwillige, unbezahlte Fahrer begaben sich auf das britische Testzentrum MIRA und gingen ans Werk. Insgesamt setzte man 27 Sprint- und Ausdauer-Rekorde für Dieselfahrzeuge.

Vom Team erhielten die beiden Autos den Spitznamen ‚Beaver Bullet‘ (Bibergeschoss). Für schnelle Boxenstopps verbaute Range Rover an den Wagen Schnelltankstutzen in der Heckklappe. Dazu kamen ein Überrollkäfig für den Fall der Fälle, Funkverbindung zu den Boxen, Schnellverschlüsse an der Motorhaube und die Entfernung des Beifahrersitzes und der Rückbank.

Eines der beiden Rekordfahrzeuge mit dem Kennzeichen ‚B378 TAC‘ steht am 26. und 27. Mai beim ‚Land Rover Legends‘ am Bicester Heritage in originalem und unrestaurierten Zustand.

Bilder: Land Rover