Mercedes-Benz 190 E 2.3-16 von Niki Lauda
In der wechselvollen Geschichte des Nürburgrings in der Vulkaneifel gibt es so manche Anekdote und Stories, die nur das Leben schreiben kann. So auch 1984. Aufgrund wachsendem Sicherheitsbewusstseins war es nötig geworden eine modernere Strecke für Grand-Prix- und Motorrad-Rennen zu erbauen. Die 20,8 Kilometer lange Nordschleife war den immer schneller werdenden Rennwagen nicht mehr gewachsen und spätestens der Feuerunfall von Niki Lauda 1974 hatte dies eindrucksvoll und tragisch unter Beweis gestellt.
Somit entstand eine moderne Rennstrecke am Reißbrett, die schließlich Mitte Mai 1984 eröffnet werden sollte. Aus diesem Anlass tat sich die Rennstreckenleitung mit Mercedes-Benz zusammen, um ein ganz besonderes Rennen auf die Beine – oder besser Räder – zu stellen. 20 baugleiche Vorserienfahrzeuge des 190 E 2.3-16 wurden mit den damals bekanntesten Fahrern des internationalen Rennsports besetzt. Neben Nelson Piquet, Stirling Moss, Klaus Ludwig und Keke Rosberg war auch Niki Lauda dabei. Ebenso zwei Formel-1-Fahrer, die bis dahin noch keinen Weltmeistertitel eingefahren hatte, in den Folgejahren jedoch von sich Reden machen würden: Alain Prost und Ayrton Senna. Bevor das Rennen losging legten Legenden wie Juan Manuel Fangio und Herrmann Lang in historischen Grand-Prix-Rennwagen von Mercedes-Benz einige Demorunden zurück.
Im eigentlichen ‚Race of Champions‘ ging es heiß her – und das obwohl es wettermäßig eher durchwachsen war. Alle 20 Fahrzeuge präsentierten sich so seriennah wie möglich mit nur minimalen Veränderungen. So saßen die Fahrer in Rennschalensitzen mit Fünfpunktgurten während ein vollwertiger Überrollkäfig sie im Falle eines Überschlags geschützt hätte. Über die gesamte Renndistanz gab es spannende Positionskämpfe, aber einen Fahrer, der überraschend herausstach und letztlich auch als Erster die Ziellinie überquerte: Der jugendliche Ayrton Senna. Dicht auf seinen Fersen fand sich Niki Lauda, dessen Bremsen im Ziel hell glühten. Dass Mercedes-Benz den Siegerwagen für die hauseigene Sammlung behielt, mag nicht erstaunen, speziell nicht nachdem Senna in den Folgejahren durch diverse weitere Erfolge Weltruhm erlangte. Dass man jedoch die restlichen 19 Renner verkaufte und diese somit in diversen Sammlungen weltweit auftauchen, ist schon interessant.
Nun besteht die Chance, das zweitplatzierte Auto von Niki Lauda zu erwerben. Nach einem kurzen Gastspiel auf dem Messestand von Axel Schuette auf der Techno Classica steht der 190 E 2.3-16 nun beim Münsteraner Händler Jan B. Lühn zum Verkauf. Markenfreunde oder Fans des dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Niki Lauda sollten mit einem Kaufpreis im Bereich zwischen 100.000,- und 200.000,- € rechnen, näheres verrät der Händler jedoch nur auf Anfrage.
Bilder: Jan B. Lühn/Mercedes-Benz