Louis Renault siegte vor 120 Jahren beim Paris-Bordeaux-Rennen

Louis Renault begründete 1899 gemeinsam mit seinen Brüdern Fernand und Marcel die Automarke Renault. Bereits nach kurzer Zeit begann man damit, an Autorennen teilzunehmen. Diese fanden damals noch auf öffentlichen, nicht gesperrten Straßen statt. Asphalt suchte man ebenso vergeblich wie Absicherungen am Straßenrand. Es machte sich einfach kaum jemand Gedanken um die Sicherheit von Teilnehmern und Zuschauern. Automobile waren Spielzeuge der Reichen und Motorsport entsprechend nur gewissen Kreisen vorbehalten. Dennoch waren Siege bei den Ausdauerfahrten und Städterallyes sehr werbewirksam. Mit dem sechsten Serienfahrzeug, dem Typ E, nahm Renault im Mai 1901 beim Rennen von Paris nach Bordeaux teil. Dieser Wagen mit Phaeton- (Zweisitzer) oder Tonneau-Karosserie (Viersitzer) erhielt einen 1,2 Liter großen Benzinmotor mit 5,5 kW/7,5 PS bis 6,6 kW/9 PS Leistung. Diese genügte für bis zu 50 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Dank des gut konstruierten Fahrgestells mit 2,5 Metern Länge und 1,5 Metern Breite konnte der Renault Typ E bei Rennen wie im Alltagsverkehr überzeugen. Die kompakten Abmessungen und das Gewicht von 400 Kilogramm ließen eine Teilnahme in der Voiturette-Klasse zu. Gleich vier Exemplare gingen auf die 527 Kilometer lange Strecke Richtung Südwesten. Neben den beiden Firmenchefs Louis und Marcel Renault saßen auch die Werksfahrer Georges Grus und Victor Oury am Steuer. Am Ende landeten sie auf den ersten vier Plätzen ihrer Klasse, wobei Louis und Marcel auf Rang eins und zwei die Ziellinie überquerten. Nur einen Monat später errang Louis Renault einen weiteren Klassensieg beim Rennen Paris-Berlin. Nebenbei landete er dabei auf Platz sieben der Gesamtwertung. Durch diese Erfolge wurde die Marke Renault damals in ganz Europa und darüber hinaus bekannt.

Bilder: Renault