Lotus Certificate of Provenance

Nachdem andere Hersteller wie Porsche, Ferrari und Lamborghini bereits seit vielen Jahren Zertifikate für klassische Modelle ausstellen und damit nicht nur Abweichungen zum jeweiligen Auslieferungszustand feststellen, sondern bei Sammlern zugleich den Marktwert steigern, setzt nun auch Lotus ein entsprechendes Programm unter dem Namen ‚Certificate of Provenance‘ (Herkunftszertifikat) um. Dieses richtet sich an Besitzer von Lotus-Sportwagen aus allen Baujahren, kann also auch direkt zum Neufahrzeug erworben werden. In einer exklusiven Box mit der Aufschrift ‚Lotus – For The Drivers‘ kommt dabei nicht nur das auf hochwertigem Papier gedruckte Zertifikat mit der Auflistung wichtiger Fahrzeugdaten wie Fahrgestellnummer, Originalfarbe, Ausstattung und Produktionsdatum, sondern auch eine Kopie des Build Specification Letters mit ausführlicheren Hintergrundinformationen zum jeweiligen Auto sowie ein persönlicher Brief von CEO Phil Popham an den aktuellen Fahrzeugbesitzer.

Diese drei Papiere liegen in einem schwarzen Umschlag, hinter dem sich weitere Goodies in der Box verbergen. Hierzu zählen ein Leder-Schlüsselanhänger, eine gravierte, schwarz eloxierte Aluminiumplakette mit dem Namen des Fahrzeugbesitzers und Daten zum Auto, ein Carbon-Lesezeichen auf dem die neun größten Motorsporterfolge von Lotus zu sehen sind sowie ein exklusiver Kugelschreiber und eine runde Box mit vier Logo-Pins. Das Gesamtpaket des Certificate of Provenance bieten alle Lotus-Händler weltweit ab sofort an, wobei auch Freunde und Familienmitglieder eines Fahrzeugbesitzers bestellen können, um ein schönes Geschenk zu erhalten. In Großbritannien liegen die Kosten bei £ 170 zuzüglich Versand.

Um die Umfänge des Certificate of Provenance bestmöglich darzustellen, wählte Lotus ein ganz besonderes Auto aus. Es handelt sich um einen Esprit Turbo, der am 1. August 1981 als Dienstwagen an den Firmengründer Colin Anthony Bruce Chapman ausgeliefert wurde. Damals erhielt der Wagen das Kennzeichen UVF 464X und diente Chapman bis zu seinem Tod im Dezember 1982 im Alltag. Bereits kurz nach der Zulassung ließ Lotus am 5. August 1981 die damalige britische Premierministerin Margaret Thatcher ans Steuer dieses Fahrzeugs, als diese das Norfolk besuchte. Auf dem Flughafen von Norwich unterhielt sie sich kurz mit Colin Chapman und fuhr dann mit dem Esprit über die privaten Straßen des Geländes und wurde anschließend in einigen Zeitungen mit den folgenden Worten zitiert: „Ich wäre gerne mit dem Auto weggefahren“.

Das silberne Fahrzeug erhielt auf Wunsch des Firmengründers ‚Turbo Esprit‘-Aufkleber und eine rote Leder-Innenausstattung. Zudem ließ er eine Klimaanlage und eine Audioanlage von Panasonic mit Bedienteil am Dachhimmel einbauen. Verglichen mit anderen Esprit Turbo fallen die hier erstmals verbaute Servolenkung, ein tiefergelegtes Sportfahrwerk, BBS Räder und eine modifizierte Bremsen auf, die Chapman für seinen Dienstwagen orderte. Im Juli 1983 wechselte der Sportwagen in Privatbesitz, kommt aber bis heute auf lediglich 11.000 Meilen Laufleistung und erhielt regelmäßig Wartungen im Werk. Nun kaufte Lotus den Wagen zurück und möchte ihn in naher Zukunft einer vorsichtigen Restaurierung unterziehen.

Bilder: Lotus Cars