Ferrari Omologata

Als zehntes Einzelstück auf Basis eines V12-Frontmotormodells präsentiert Ferrari den Omologata für einen europäischen Autosammler.

Seit etwas über zehn Jahren können Kunden mit einer besonder engen Bindung an die Marke Ferrari in Maranello maßgeschneiderter Einzelstücke anfertigen lassen. Heute präsentierte die Sportwagenmarke das zehnte Exemplar dieser Unikate, das auf einer V12-Plattform basiert. Den Anfang machte 2009 der P540 Superfast Aperta. Von der Bestellung durch einen anonymen, europäischen Autosammler über den Gestaltungsprozess mit Sichtung diverser Inspirationsquellen bis hin zur Fertigung vergingen zwei Jahre. Dem kommenden Fahrzeugbesitzer war ein möglichst futuristisches Design wichtig, das trotzdem einige klassische Gestaltungsmerkmale früherer Ferrari-Modelle neu interpretieren sollte. Aus diesem Grund sahen sich die Designer rund um Flavio Manzoni nicht nur Autos, sondern auch Elemente aus der modernen Architektur und aus Science-Fiction-Filmen an. Als Basisfahrzeug wählte man einen 812 Superfast, von dem jedoch abgesehen von der Plattform, dem Technikpaket und Teilen des Interieurs nur die Windschutzscheibe und die Scheinwerfer übrig blieben.

Lackiert im Farbton Rosso Magma

Durch die neue Coupé-Karosserie des ‚Omologata‘ getauften Einzelstücks kommen die Möglichkeiten der Front-Mittelmotor-Plattform hervorragend zur Geltung. Im Windkanal erfolgte dabei die Feinarbeit, die auch für die eine oder andere Kante im Blech sorgte, um genügend Abtrieb auf beiden Achsen zu erzeugen. Oberhalb des ovalen Kühlergrills integrierte man direkt neben den Scheinwerfern zwei zusätzliche Belüftungsöffnungen. Weitere Einlässe seitlich im Stoßfänger sorgen für Frischluft an den vorderen Bremsen. Seitlich zeigt sich das Fahrzeug komplett geschlossen mit zwei Lichtkanten in der Tür und neu gestalteten Türöffnern. Anstelle einer klassischen Heckscheibe zeigt der Omologata drei waagerechte, in Wagenfarbe lackierte und relativ breite Streben, wie man sie sonst eher von einer anderen italienischen Sportwagenmarke kennt. Die runden Rückleuchten sitzen in Luftauslässen. Darunter befindet sich ein schwarz abgesetzter Diffusor. Für die Karosserie entschied sich der neue Besitzer für eine Lackierung im Dreischicht-Metallic-Farbton ‚Rosso Magma‘ in Kombination mit einem dunkelroten Querstreifen vor der Frontscheibe und der Rennnummer 7 auf Motorhaube und Türen.

Innen kommen als Erinnerung an Ferrari-Rennfahrzeuge der 1950er und 1960er Jahre blaue Sitzbezüge aus Leder und Jeans Aunde® Stoff zum Einsatz. Türtafeln, Heckverkleidung, Mitteltunnel, Lenkrad und Armaturenbrett tragen hingegen schwarz. Fahrer und Beifahrer werden mittels Vierpunktgurten am Platz gehalten. Auf Wunsch des Bestellers wurde auf ein großes Zentraldisplay verzichtet, um eine längst vergangen geglaubte Ära wiederzubeleben. Dazu passend erhielten die Metalldekorteile eine Lackierung mit Rissfarbe, wie sie einst auch bei den Innenräumen der GT-Renner der Marke sowie auf den Zylinderköpfen zum Einsatz kam. Auf der F1-Brücke auf dem Mitteltunnel sowie an den Türgriffen kommt Hammerschlaglack zum Einsatz.

Für einen europäischen Sammler entstanden

Der Name ‚Omologata‘ bezieht sich darauf, dass die speziellen Einzelstücke von Ferrari – wenn nicht anders gewünscht – weiterhin ganz normal mit vollwertiger Straßenzulassung zum jeweiligen Kunden rollen. Ein wichtiger Faktor in der heutigen Zeit mit strengen Abgas- und Sicherheitsvorschriften. Gleichzeitig möchte Ferrari auch bei diesen Fahrzeugen den Anspruch erfüllen, dass jedes dieser Einzelstücke problemlos auch als Großserienfahrzeug in den Showrooms stehen könnte. Beim Omologata hat man diesen Anspruch nach eigener Aussage erfüllen können. Zum Kaufpreis machte man wie gewohnt keine Angaben.

Bilder: Ferrari