Brabus G V12 900 One of Ten

Brabus ist einer von wenigen Herstellern, die der IAA in Frankfurt in diesem Jahr treu geblieben sind. Allerdings verlagerte man den Messestand erstaunlicherweise in die Klassikerhalle 4, die unter dem Motto ‚IAA Heritage‘ von den Betreibern der Motorworld organisiert wurde. Neben einigen Fahrzeugen aus der hauseigenen Restaurierungsabteilung Brabus Classic zeigt der Tuningbetrieb aus Bottrop auch ein paar Neuheiten. Den zweifelsfrei größten umbauten Raum nehmen dabei drei umgebaute G-Klassen ein. Als neues Topmodell fungiert dabei der G V12 900 One of Ten, dessen Name bereits vorwegnimmt, dass es lediglich zehn Exemplare weltweit geben wird. Während also im normalen Modellprogramm von Mercedes-Benz und Mercedes-AMG aktuell der Zwölfzylindermotor in Rente geschickt wird (siehe die S 65 Final Edition vom Genfer Autosalon Anfang des Jahres), entschied man sich bei Brabus genau dieses Triebwerk in die neue G-Klasse (W463A) zu verpflanzen. Erstmals nahm man eine derartige Operation beim Vorgängermodell bereits 2004 vor.

Es dürfte nur wenige Leser erstaunen, dass der Tuningbetrieb es nicht einfach bei einem Standardmotor aus dem Mercedes-Benz S 600 L beließ, sondern selbst noch ein wenig Hand anlegte. So vergrößerte man den Hubraum durch eine neue, aus dem Vollen gefräste und feingewuchtete Kurbelwelle mit längerem Hub, größeren Zylinderbohrungen sowie eigene Kolben und Pleuel von sechs auf 6,3 Liter. Neue Turbolader erhöhen die Leistung von 390 kW/530 PS auf 662 kW/900 PS und das maximale Drehmoment auf 1.500 Newtonmeter, die im Fahrzeug elektronisch auf 1.200 Newtonmeter limitiert sind. Diese treffen auf eine feinabgestimmte Neungang-Automatik und beschleunigen den Offroad-Koloss in 3,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Aus Rücksicht auf die Reifen begrenzt Brabus die Höchstgeschwindigkeit elektronisch auf 280 km/h. Damit handelt es sich beim G V12 900 One of Ten um die schnellste G-Klasse aller Zeiten.

Mittels des auch für normale G-Klasse-Kunden erhältlichen Widestar-Karosserieteilen verbreitert Brabus den Wagen optisch um zehn Zentimeter und schafft zugleich in den Radhäusern Platz für Leichtmetallräder in 23 oder sogar 24 Zoll. Diese hängen am elektrisch verstellbaren ‚Dynamic Ride Control‘-Fahrwerk mit breiterer Spur. Vor den Hinterrädern münden unterhalb der hinteren Türen die Auspuffendrohre als Sidepipes ins Freie. Auf der Motorhaube sitzt eine Sichtcarbon-Hutze mit zwei Powerdomes, hinter den Vorderrädern Luftauslässe in gleicher Ausführung und am Heck eine Abdeckplatte anstelle des sonst dort hängenden Ersatzrades. LEDs in den Ansatzteilen zwischen Kotflügeln und Trittbrettern werden letztere nachts beleuchtet, wodurch Ein- und Ausstieg vereinfacht werden. Neben den sportlicher gestalteten Schürzen verbaut Brabus beim G V12 900 One of Ten auch einen Dachspoiler und lackierte beim Präsentationsauto für die IAA alle Chromteile in Wagenfarbe.

Innen zeigt das Showfahrzeug eine Feinleder-Vollausstattung aus der hauseigenen Sattlerei von Brabus in ‚Sattelbraun‘ und ‚Porzellan‘ mit orangefarbenen Biesen. Auf den Sitzmittelbahnen finden sich Steppnähte im Muscheldesign und Perforationen, die mit orangefarbenem Stoff hinterlegt sind. Das Handschuhfach, das Ablagefach der Mittelkonsole und der Kofferraum zeigen orangefarbenes Leder. Hinzu kommt schwarzes Alcantara am Dachhimmel mit drei analogen Zusatzinstrumenten für die Fondpassagiere sowie Sichtcarbon-Dekorelemente. Natürlich haben die neun folgenden Kunden die freie Auswahl bezüglich Materialien und Farbkombinationen. Wichtig ist nur, dass ihr Konto mit mindestens 720.015,45 Euro gedeckt ist, um die anschließende Rechnung begleichen zu können.

Bilder: Brabus