Alfa Romeo 8C Spider

In den Vorkriegsjahren kannte man Alfa Romeo für leistungsstarke Sportwagen, die weltweit im Motorsport erfolgreich eingesetzt wurden. Mit zahlreichen Varianten des 6C und den späteren 8C-Ablegern etablierte man zudem auch unter Privatleuten einen guten Ruf. An dieses Programm knüpfte man nach dem Zweiten Weltkrieg mit unter anderem mit dem Tipo 33 an. Allerdings verlagerte man das Modellportfolio generell eher nach unten in den Massenmarkt, wodurch Straßensportwagen für einige Jahrzehnte nicht zum Portfolio zählten – vom legendären Montreal einmal abgesehen. Nach schwierigen Zeiten, die zum Verkauf der Marke an den Fiat-Konzern im Jahr 1986 und anschließend in Frontantriebsfahrzeugen mit Fiat-Plattformen geführt hatten, zeigte Alfa Romeo auf der IAA 2003 für viele Beobachter völlig überraschend eine Sportwagenstudie namens 8C Competizione.

Die Linienführung dieses im hauseigenen Centro Stile vom damaligen Designchef Wolfgang Egger entworfenen Zweisitzer-Coupés orientierten sich stark am 33 Stradale sowie dem TZ aus den 1960ern. Wunderschöne Rundungen, hinter Klarglas versteckte Scheinwerfer und runde Rückleuchten sprachen auf Anhieb viele Sportwagenfans an, die mit Bestellwünschen an das Standpersonal herantraten. Allerdings galt der 8C tatsächlich ursprünglich als reine Konzeptstudie ohne Serienchancen. Das weltweite Interesse riss jedoch auch nach der Messe nicht ab und führte schließlich innerhalb der Chefetagen von Fiat und Alfa Romeo zur Entscheidung, den Sportwagen in Kleinserie zu bringen. Hierfür nutzte man die Entwicklungshilfe von den Konzernmarken Maserati und Ferrari. So verwendete das 2007 präsentierte Serienfahrzeug die verkürzte Plattform des Maserati Coupé und den 4,7 Liter großen V8-Saugmotor aus dem Nachfolger GranTurismo. Gegenüber der Studie wurde die Karosserie minimal vergrößert und aus Kohlefaser gefertigt. Die Produktion erfolgte im Maserati-Werk in Modena, während die Motoren bei Ferrari in Maranello entstanden.

Während die Passagiere bequem über zwei große Türen in den Innenraum gelangen und von den beiden Sportsitzen aus auch lange Touren gut genießen können, ist für das notwendige Gepäck für eine Wochenendreise wenig Platz übrig. Durch die aufklappbare Heckscheibe gelangt man an einen schmalen Kofferraum und auch hinter den Sitzen gibt es minimalen Stauraum. Passend zur gewählten Lederfarbe der Sitze bot Alfa Romeo jedoch auch ein passgenaues Gepäckset für den 8C Competizione an. Über Schaltwippen hinter dem Lenkrad lassen sich die sechs Vorwärtsgänge durchschalten. Dieses automatisierte Schaltgetriebe war jedoch aufgrund seiner relativ langen Schaltzeiten zeitlebens ein großer Kritikpunkt des 8C, gemeinsam mit dem unausgewogen abgestimmten Sportfahrwerk.

Bereits 2005 hatte Alfa Romeo beim Pebble Beach Concours d’Elegance eine Spider Variante des 8C als zusätzliches Konzeptfahrzeug. Auch diese Version erhielt großen Zuspruch und ging daher ab Februar 2008 ebenfalls in Kleinserie. Sowohl vom Coupé als auch vom Spider entstanden jeweils exakt 500 Exemplare, was auf einer Metallplakette im Innenraum angegeben wurde. Diese trug auf Wunsch des jeweiligen Kunden optional auch die genaue Limitierungsnummer. Neben den Standardlackierungen Rosso Alfa, Rosso Competizione, Giallo Racing und Nero Oceano beim Coupé sowie zusätzlich Bianco Madreperla, Grigio Magnesio und Blu Celeste beim Spider konnten Interessenten gegen Aufpreis auch Sonderfarben bestellen. Ein solches Auto mit Sonderlackierung im Porsche-Farbton Macadamia Braun metallic steht aktuell in Luxemburg beim Sportwagenhändler Art & Revs zum Verkauf. Es stammt aus Erstbesitz und hat lediglich 5.400 Kilometer Laufleistung. Den Preis erfahren Interessenten auf Anfrage beim Händler.

Bilder: Art & Revs