McLaren F1 restauriert
Ein Jahr nachdem McLaren beim Concours of Elegance am Hampton Court Palace in London anhand des Rennfahrzeugs #25R das werksseitige Restaurierungs- und Zertifizierungsprogramm ‚F1 Certification‘ vorgestellt hatte, steht am kommenden Wochenende an gleicher Stelle der jüngst restaurierte McLaren F1 mit Fahrgestellnummer 063. Dieses Programm ist eine Aufgabe von McLaren Special Operations (MSO), wo bis heute Ersatzteile für die lediglich 106 gebauten Exemplare des legendären Supersportwagens angefertigt werden. Somit hält man die Autos weltweit fahrfähig. Für die Restaurierung von #063 ließ man sich 18 Monate Zeit, um die hohen Qualitätsstandards zu gewährleisten. Alles begann mit einer Komplettzerlegung des Autos, wobei alle Karosserieteile und die Komponenten des Antriebs vom Monocoque abmontiert wurden.
Für das Interieur hatte der Erstbesitzer einst eine besondere Semi-Anilin-Lederausstattung in hellem ‚Woking Grey‘ bestellt. Gerüchteweise ließ er sich farblich vom typisch-britischen Himmel über dem Produktionsort Woking inspirieren. Insgesamt zehn feinste Kuhhäute sorgen nun für eine neuwertige Atmosphäre. Die beiden Beifahrersitze, die Oberkanten der Türverkleidungen und die Armaturentafel tragen zusätzlich hellgraues, der Fahrersitz rotes Alcantara, wobei die Sitzmittelbahnen perforiert ausgeführt sind. Die Teppiche sind ebenfalls in ‚Woking Grey‘ ausgeführt und erhielten eine Leder-Paspelierung. Aus dem Bestand von MSO kam ein neues Lenkrad ins Fahrzeug, während das Originalteil vom Fahrzeugbesitzer als historische Referenz behalten wurde.




































Außen erhielt der F1 #063 eine Neulackierung im originalen Farbton ‚Magnesium Silver metallic‘, die inklusive aller Polituren rund 900 Arbeitsstunden verschlang. Derweil befand sich das 6,1 Liter große V12-Triebwerk bei BMW zur Revision. Bei abschließenden Prüfstandsläufen stellte der Motor seine einst versprochenen 618 PS Spitzenleistung weiterhin bereit, wodurch der F1 theoretisch weiterhin seine Höchstgeschwindigkeit von 391 km/h erreichen kann. Auch die Fahrwerkskomponenten erhielten eine gründliche Überholung bei den damaligen Zulieferern, im Falle der Stoßdämpfer beispielsweise bei Bilstein.
Nach insgesamt rund 3.000 Arbeitsstunden konnte der frisch zertifizierte F1 an seinen Besitzer zurückgegeben werden. Zu Schlüssel und Auto erhielt dieser zudem die Echtheitszertifizierung und einen umfangreichen, ledergebundenen Bildband mit Aufnahmen aus der Produktion seines McLaren F1 und von den durchgeführten Restaurierungsarbeiten. Zudem darf er sich eine ‚Genesis Speed Form‘ auf den Schreibtisch stellen. Dabei handelt es sich um eine Metallskulptur, die mit den Daten eines dreidimensionalen Laser-Scans eines F1 entstand.
Bilder: McLaren