Aston Martin DB7 Vantage

Nach turbulenten Jahren mit Besitzerwechseln und der konstanten Sorge vor der drohenden Insolvenz wurde Aston Martin Lagonda Ltd. 1987 erst zu 75 Prozent und 1994 schließlich komplett vom Ford Konzern übernommen. Auf diese Weise erledigten sich erst einmal alle finanziellen Probleme. Man konnte in Sachen Neuentwicklungen auf den großen Teilefundus der unterschiedlichen Marken zurückgreifen und damit Geld sparen. Zudem lagerte bei der zweiten britischen Konzerntochter Jaguar ein ungenutztes Sportwagenkonzept, das eigentlich als ‚F-Type‘ Ende der 1980er Jahre hätte in Serie gehen sollen. Stattdessen verschob man dieses Projekt XJ41/XJ42 nun  als Projekt XX (später NPX für Newport Pagnell eXperimental) zu Aston Martin, wo daraus mit neu entwickeltem Fahrwerk und diversen Modifikationen an der Karosserie durch Ian Callum schließlich der DB7 wurde. Die Bodengruppe konnte ihre Verwandtschaft zum Jaguar XJ-S jedoch nicht verbergen. Seine Weltpremiere erlebte der DB7, der die Initialen von David Brown wieder aufgriff, auf dem Genfer Automobilsalon 1993 als noch nicht fahrfähiges Coupé.

Zu diesem Zeitpunkt steckte der Antrieb noch in der Entwicklungsphase. Ford hatte entschieden, dass der DB7 einen kompressoraufgeladenen Reihensechszylindermotor auf Basis des AJ6-Triebwerks von Jaguar erhalten solle. Dieser leistete schließlich bei der Markteinführung 1994 immerhin 250 kW/340 PS, die wahlweise über ein manuelles Fünfgang- oder ein automatisiertes Viergang-Getriebe auf die Hinterachse übertragen wurden. Zur Coupé-Version gesellte sich ab Ende 1995 auch der offene Volante. Anfänglich schickte Aston Martin die Rohkarosserien zum Lackieren zu Rolls-Royce in Crewe. Durch seine gut gelungene Form und die vergleichsweise haltbare Technik erarbeitete sich der DB7 schnell einen guten Ruf und fuhr hervorragende Verkaufszahlen ein. Bereits Mitte 1998 lief das 2.000ste Fahrzeug vom Band, womit man den bisherigen Produktionsrekord des DB6 von rund 1.850 Exemplaren locker überboten hatte.

Auf dem Genfer Salon 1999 zeigte Aston Martin ein umfangreiches Facelift des DB7, das neben neuen Stoßfängen, runden Nebelscheinwerfern vorn und weiteren leichten optischen Retuschen vor allem technisch und fahrwerksseitig aufrüstete. Unter der langen Motorhaube des DB7 Vantage getauften Wagens saß nun ein eigens entwickelter V12-Motor mit 5,9 Litern Hubraum und 313 kW/426 PS. Für die Kraftübertragung sorgten nun entweder ein Sechsgang-Getriebe oder eine Fünfgang-Automatik. Beim 2002 als Sondermodell angebotenen DB7 GT sowie den beiden gemeinsam mit Zagato aufgelegten, zweisitzigen Fahrzeugen DB7 Vantage Zagato und DB AR1 stieg die Leistung sogar auf 324 kW/441 PS. Ein Jahr lang lief der DB7 Vantage parallel zum normalen DB7 vom Band, dann entfiel das Sechszylinder-Triebwerk aus dem Programm. Trotz des höheren Preises erfreute sich jedoch auch der V12 hoher Beliebtheit. Bis 2003 enstanden 3.682 Exemplare des DB7 Vantage als Coupé und Volante. Hinzu kamen je 100 DB7 Vantage Zagato und DB AR1 (inklusive Werksprototypen) sowie 302 Exemplare des DB7 GT und DB7 GTA (letzterer mit Automatikgetriebe ausgestattet).

Bilder: Aston Martin