Aston Martin DB2 Vantage

Die Initialien von Firmenchef David Brown prangten gerade erst seit zwei Jahren an den Sportwagen von Aston Martin, als ein Modellwechsel zum moderneren DB2 vollzogen wurde. Dieser Sportwagen wandte sich anfänglich von der offenen Vorkriegsbauweise ab und stand ausschließlich als Coupé zur Verfügung. Neu war auch der 2,6 Liter große Sechszylinder-Reihenmotor, der die bisherigen Vierzylindertriebwerke der Marke ablöste. Hierfür hatte David Brown eigens die Konkurrenzmarke Lagonda aufgekauft, um an diese Motorenkonstruktion von Walter Owen Bentley zu kommen. Bentley hatte zuvor seine eigene Automarke im Streit verlassen müssen und anschließend noch vor dem Zweiten Weltkrieg bei Lagonda als Motorenkonstrukteur angeheuert. Drei erste Prototypen starteten bereits 1949 bei den 24 Stunden von Le Mans, allerdings noch mit einer anders gestalteten Karosserie und dem Rohrrahmenchassis des 2-Litre Sports (DB1). Beim Serienfahrzeug stammten die Coupé-Karosserien von Mulliners of Birmingham (nicht zu verwechseln mit dem Karosseriebauer Mulliner, der heute eine vollständige Tochterfirma von Bentley ist).

Die Weltpremiere des Aston Martin DB2 erfolgte 1950 auf der New York Auto Show. Mit den Fahrgestellnummern 2, 3 und 4 nahmen die Briten erneut an den 24 Stunden von Le Mans teil und wiederholten dies auch 1951. In diesen Rennfahrzeugen erprobte man größere Vergaser und eine höhere Verdichtung, durch die man die Motorleistung dauerhaft um 20 auf 125 PS anheben konnte. Als Technischer Leiter für diese Einsätze und die technischen Veränderungen hatte man Robert Eberan von Eberhorst eingestellt. Er und sein Team übernahmen schließlich die Modifikationen in die neue Vantage-Ausführung auf, die offiziell erst ab 1951 an Kunden ausgeliefert wurde. Allerdings entstanden bereits 1950 zwei Stück, von denen das erste Exemplar mit der Fahrgestellnummer LML 50/21 an Briggs Cunningham in den USA ging. Der Name Vantage ging dabei auf einen Mitarbeiter von Aston Martin zurück, der damit beauftragt worden war, in einem Thesaurus ein passendes Wort für die leistungsstärkere Variante zu suchen.

Insgesamt fertigte Aston Martin von 1950 bis 1953 lediglich 411 Exemplare des DB2 an. Darunter befanden sich 102 Drop Head Coupés, wie anfänglich die Cabriolet-Version genannt wurde. Mit der stärkeren Vantage-Motorisierung liefen weniger als 250 Fahrzeuge mit beiden Karosserievarianten vom Band. Diese kündigte der Hersteller für die Earl’s Court Motor Show in London wie folgt an: „On the 1951 Earl’s Court stand will be displayed two Aston Martin DB.II saloons, one fitted with the regular engine and one fitted with the ‘Vantage’ engine, the high speed regularity of which was demonstrated so forcibly at Le Mans this year and last“ (Auf unserem Earl’s Court Stand 1951 werden wir zwei Aston Martin DB.II Saloon zeigen, einen mit dem regulären Motor und einen mit dem ‚Vantage‘ Triebwerk, der Hochgeschwindigkeitsversion die ihre Kräfte dieses und letztes Jahr in Le Mans unter Beweis gestellt hat).

Heute gehört dieser Begründer der Namensreihe zu den beliebten und gesuchten Klassikern des Hauses Aston Martin. Im Vergleich zum normalen DB2 sind geringe Aufschläge zu bezahlen, wobei speziell die seltenen DB2 Vantage Drop Head Coupés hohe Preise erzielen.

Bilder: Aston Martin