Lotus Elise für Elisa Artioli

Es kommt selten vor, dass Autohersteller offen über Kundennamen sprechen. Wenn doch, handelt es sich zumeist um Prominente aus Sport, Kultur und Politik. All das trifft auf Elisa Artioli eigentlich nicht zu. Eigentlich. Denn unter Autofans und speziell den Anhängern der Marke Lotus dürfte ihr Name schon eine gewisse Bekanntheit genießen. Speziell ihr Familienname hat einen Ruf. Romano Artioli, ihr Großvater, besaß in den 1990er Jahren diverse Firmen. Darunter befanden sich auch die beiden Sportwagenmarken Bugatti und Lotus. Während er dafür sorgte, dass Bugatti mit dem EB110 neu aufgestellt wurde, modernisierte er andererseits auch Lotus in Großbritannien. Unter seiner Leitung entstand ein neuer Einstiegssportwagen mit geklebtem und vernieteten Aluminiumchassis. Intern lief dieses Projekt unter dem Code 111. Da Lotus für Modellnamen bekannt war und ist, die mit dem Buchstaben E beginnen, entschied sich Artioli für eine Abwandlung des Vornamens seiner Enkelin Elisa. Sie erblickte 1993 das Licht der Welt.

Finale Elise für Elisa Artioli

Als der neue Sportwagen auf der IAA in Frankfurt im September 1995 vorgestellt werden sollte, setzte Romano seine Enkelin auf den Fahrersitz. Die Zweijährige zeigte stolz ihr T-Shirt mit der Aufschrift „I am Elise“ in die Kameras der Journalisten. Elise, so hieß der zweisitzige Roadster ab dem Serienanlauf 1996 bis zum finalen Fahrzeug, das kürzlich vom Band lief. Insgesamt waren es 35.124 Exemplare. Am Firmensitz in Norfolk übergab Lotus jetzt das finale Auto im Farbton „Championship Gold“ an die Namenspatin. Elisa Artioli verabschiedet das nach ihr benannte Modell mit einem emotionalen Brief. „1993, als ich geboren wurde, existiertest Du nur auf einem Blatt Papier. Noch wusste niemand, dass wir dazu bestimmt waren, unser Leben gemeinsam zu verbringen. Es war der 12. September 1995, und wir warteten darauf, der Welt offenbart zu werden, denn bis zu diesem Moment hatte uns noch niemand gesehen, und vor allem wusste niemand, dass unter dem Tuch nicht irgendein Mensch, sondern die zweijährige Elisa sein würde.“

Lotus-Zukunft ist elektrisch

„Ich saß hinter deinem Lenkrad und zeigte stolz mein T-Shirt mit der Aufschrift „Ich bin Elise“, und von da an wollte ich nicht mehr weg. Ich fühlte mich in meiner Welt so, wie ich mich heute fühle, wenn ich bei dir bin, sitze ich daheim und bin zu Hause. Liebe Elise, ich habe dich von Anfang bis Ende begleitet, so wie du es mit meinem Leben tun wirst.“ Tatsächlich begleitet nun eine Lotus Elise Sport 240 aus der Final Edition das Leben von Elisa Artioli. Lotus gehört inzwischen zum chinesischen Geely-Konzern, der das Portfolio neu aufstellt. Neben der Elise entfielen auch die Evora und die Exige aus dem Programm. Die Markengeschichte der benzinbetriebenen Sportwagen beendet der im letzten Jahr präsentierte Emira. Alle darauf folgenden Modellreihen, beginnend beim Supersportwagen Evija, sollen rein elektrische Antriebe aufweisen.

Bilder: Lotus