Lincoln Continental 80th Anniversary Coach Door Edition

Der Lincoln Continental galt lange als eines der traditionsreichsten Oberklasse-Automobile aus amerikanischer Produktion. Doch in den vergangenen Jahren ist es ruhig geworden um das ehemalige Spitzenmodell. Begonnen hat die Geschichte des Lincoln Continental allerdings schon im Jahr 1939, als der damalige Chefdesigner Eugene T. Gregorie für Edsel Ford persönlich in Handarbeit eine besondere Luxusvariante des Lincoln Zephyr kreierte, die in abgewandelter Form zum Modelljahr 1940 in das Angebot der Luxusmarke aufgenommen wurde. Aufgrund des Zweiten Weltkriegs stellte man die Produktion im Winter 1941/42 ein und startete die Karriere des Continental nach dem Krieg erst richtig. In den 50er Jahren wurde Continental kurzfristig sogar zu einer eigenen, in der Hierarchie oberhalb von Lincoln angesiedelten Division innerhalb des Ford-Konzerns, bevor in den 60er Jahren wieder unter dem Markennamen Lincoln die wohl berühmteste Ausgabe des Luxusautomobils debütierte.

Mit einem klaren schlichten Design geschaffen von Elwood Engel und den erstmals an einem Modell dieses Namens präsentierten Coach Doors, Suicide Doors oder auf deutsch auch Schmetterlingstüren, gegenläufig öffnenden Seitentüren, blieb diese Generation im Gedächtnis vieler Menschen als ‚der‘ Continental überhaupt. Dazu hat natürlich auch beigetragen, dass in der viertürigen Cabriovariante dieser Continental-Generation im November des Jahres 1963 der damalige amerikanische Präsident John F. Kennedy erschossen wurde.

Blieb der Continental bis Ende der 70er Jahre das größte Fahrzeug im Modellprogramm von Lincoln, änderte sich im Zuge des Downsizing Anfang der 80er seine Stellung. Die folgenden Generationen traten deutlich kompakter – zumindest für amerikanische Verhältnisse – aber mit hochwertig-luxuriöser Ausstattung in Konkurrenz zum Cadillac Seville und der S-Klasse von Mercedes-Benz. 2002 verschwand der Modellname komplett aus dem Angebot der Luxusdivision des Ford-Konzerns. Erst im Jahr 2015 reanimierte man in Dearborn den berühmten Namen mit der auf der New York International Auto Show präsentierten Studie Continental X, einer luxuriösen Limousine, die zum Modelljahr 2016 als Nachfolger des Lincoln MKS in Serie ging. Im Vergleich zu seinem Vorgänger gilt der neue Continental als Quantensprung in Sachen Qualität, Ausstattung und Fahreigenschaften, ist er doch erstmals auch mit Allradantrieb lieferbar. Rechtzeitig zum 80. Jubiläum des Traditionsmodells präsentiert Lincoln jetzt auf der Basis des aktuellen Continental eine auf passenderweise 80 Exemplare limitierte Sonderausgabe mit dem Namen ’80th Anniversary Coach Door Edition‘. Der Name des Sondermodells deutet bereits auf die wichtigste Veränderung im Vergleich zum normalen Continental hin: Die Wiederauferstehung der gegenläufig öffnenden Türen, die aktuell sonst nur noch bei Rolls-Royce Verwendung finden.

Man beließ es allerdings bei Lincoln nicht dabei, die hinteren Türen einfach am anderen Ende des Seitenausschnitts anzuschlagen, die Jubiläumsedition kommt zusätzlich in den Genuss einiger weiterer Veränderungen. So verlängerte man den Radstand der Oberklasselimousine um gute 15 Zentimeter, die in vollem Umfang den hinteren Passagieren zu Gute kommen. Im Vergleich zum normalen Continental fällt in der Seitenansicht ein Designzitat des berühmten Vorgängers aus den 1960er Jahren auf. Wie sein Urahn verfügt das Sondermodell über eine durchgehende Chromleiste auf Schulterhöhe, in der die zu einer Einheit zusammengefassten Griffe für die vorderen und hinteren Türen enthalten sind. Zur Begrüßung von Fahrer und Beifahrern erhellen kleine Spots in den Außenspiegeln und den hinteren Türgriffen den Boden im Einstiegsbereich mit einem kleinen illuminierten Markenlogo von Lincoln.

Im Interieur hebt sich die Jubiläumsedition, die auf der höchsten Austattungsvariante ‚Black Label‘ basiert, durch weitere Details von der Basis ab. So ist die Coach Door Variante nur in einer viersitzigen Konfiguration erhältlich, wobei die hinteren Passagiere durch die über die komplette Länge des Innenraums verlaufende Mittelkonsole getrennt werden. Hierin enthalten sind neben Steuerelementen für die hintere Klimatisierung auch eine kabellose Lademöglichkeit für Laptops oder Mobiltelefone. An der Schwellerleiste der Fahrertür und dem vorderen Bereich der Mittelkonsole befindet sich eine integrierte Plakette mit der Seriennummer des Fahrzeugs.

Im Gegensatz zu Design und Ausstattung bleibt die Technik der Jubiläumsedition unverändert im Vergleich zum normalen Continental. Ein drei Liter großer V6-Motor mit Biturboaufladung schickt 400 PS an alle vier Räder und sollte so für standesgemäße Performance sorgen. Die limitierte 80th Anniversary Coach Door Edition des Lincoln Continental ist ab sofort bestellbar, die ersten Auslieferungen sollen im Sommer diesen Jahres erfolgen. Für alle Interessenten, die bei den 80 Exemplaren leider leer ausgehen: Zum Modelljahr 2020 plant Lincoln eine weitere Serie des Continental mit den Suicide Doors, ebenfalls in begrenzter Stückzahl.

Bilder: Lincoln