Kölsche Sonne mit Jasper und seinem BMW 535i

Ein sonniger Tag im Betondschungel Kölns, die kantigen Gebäude entlang des Rheins werfen bereits lange Schatten. Es ist spätnachmittags als ich Jasper Schwering auf dem Parkhausdeck des ehemaligen Galeria Kaufhofs in der Antoniterstraße in Köln treffe. Lange ist’s her denke ich mir zuvor noch – etwa 6 Monate um genau zu sein – am Wochenende des Concorso D’Eleganza am Comer See hatten sich das letzte Mal unsere Wege, wenn auch nur für einen kurzen Smalltalk, gekreuzt. Seither ist wie immer viel passiert – ein Update zu Hofmeister, seiner Garage und seiner Fotografie.

„…ein schönes Coupe aus den 70ern wäre doch genau das richtige fürs Wochenende, oder?“ 

SC: Hi Jasper, first things first: Wie geht es dir und dem E30 und was hat sich bei dir fahrzeugtechnisch seit letztem Jahr getan?

Jasper: Hi Max! Dem E30 geht’s kosmetisch so gut wie noch nie, mit neuem Lack und einer richtigen Versiegelung schaut er so gut aus wie lange nicht mehr … leider wird’s technisch Zeit an den Antriebsstrang zu gehen, die vielen Kilometer der letzten Jahre haben ihre Spuren hinterlassen!

Als Zusatz zu meinem E30 hat sich ein E28 535i hineingeschlichen. Mit der 3er / 5er Kombi erhoffe ich mir das Richtige für den Alltag, sowie auch für längere Fahrten gewählt zu haben. Außerdem wird sich demnächst noch etwas tun, ein schönes Coupe aus den 70ern wäre doch genau das richtige fürs Wochenende, oder? 

SC: Wie kam es zur Entscheidung für den Kauf des 535i?

Jasper: Den 535i habe ich Ende letzten Jahres auf Kleinanzeigen inseriert gesehen. Eigentlich wollte ich gar keinen E28 kaufen, als ich die Ausstattung gesehen habe, war mir aber klar, dass ich ihn mir zumindest einmal anschauen müsste … und der Rest ist Geschichte! Shadow Line gab es nur 1986 und 1987, dann noch in Diamantschwarz-metallic und mit schwarzer Lederausstattung. Viel näher werde ich an die Austattung eines E28 M5 nie kommen! Außerdem kommen die ganzen Extras hinzu, welche an meinem 316 (ebenfalls 86er Baujahr) lange nicht tu sehen sind: Klimaanlage, elektrisches Schiebedach und Fenster rund um zum Beispiel. 

SC: Dem Ein oder Anderem wird das Kennzeichen sicher ein wenig bekannt vorkommen. Wie kam es zu dazu? (Aus Fotogründen ist ein DIN-Kennzeichen angebracht)

Jasper: Dass der Wagen die Nummer M-WM 535H trägt ist natürlich auch kein Zufall! Tatsächlich hat BMW ihren E28 M535i aus der Classic Sammlung mit genau dem Kennzeichen auch nur wenige Wochen vor meinem Kauf abgemeldet … als ich gesehen habe, dass dieses Wunschkennzeichen frei ist, habe ich keine Sekunde gezögert … ! 

SC: Auf Instagram haben wir gesehen, dass sich auch bei Hfmstrs wieder einiges getan hat. Wie siehst du die Entwicklung des Projekts für BMW-Enthusiasten?

Jasper: Mit hfmstrs haben wir es geschafft ein neues Kapitel zu öffnen. Gerade dieses Jahr haben wir es geschafft auf so vielen großen Veranstaltungen vertreten zu sein, wie bisher noch nie. Als Beispiel würde ich hier gerne das Wochenende des Concorso am Comer See und Ultrace in Polen nennen. So unterschiedlich die Besucher dieser Events auch sein mögen, das Thema hfmstrs findet überall gleich viel Zuruf und trifft auch begeisterte Besucher! Mir ist es allerdings wichtig, dass wir noch zugänglich bleiben, daher bleiben unsere kleineren und spontanen „quickie“ Treffen nach wie vor von enormer Wichtigkeit. Wir wollen eben nicht nur auf bestehenden Events vertreten sein, sondern auch unsere eigenen Versammlungen organisieren. 

SC: Eine Sache hat sich grundlegend verändert. statt in München stehen wir nun in Köln. Wie kommt es dazu? Und was macht für dich die Stadt am Rhein aus?

Jasper: Köln ist eine großartige Stadt, damit muss ich einfach anfangen! Die Atmosphäre und die Leute findet man wirklich nur hier. Mich hat es aber beruflich hier her gezogen, denn ich arbeite nicht nur in der Autoszene als Fotograf, sondern auch im Bereich der Architektur. Gerade deswegen bin ich nun so viel unterwegs wie noch nie zuvor und da wird München natürlich nicht ausgelassen! So gesehen bietet Köln für mich einen hervorragenden Startpunkt und zugleich eine Basis für all meine Projekte, egal ob diese in Deutschland bleiben oder mich ins Ausland treiben. Immer dann, wenn ich zurück bin, kann ich mich den beiden Autos widmen und die Stadt in vollen Zügen geniessen!

SC: Gibt es Unterschiede in der Art, wie man in Köln fotografiert im Vergleich zu München. Welche Rolle spielt hier die Architektur der Stadt?

Jasper: Auf jeden Fall! München und Köln sind was die Locations betrifft kein Vergleich. Während es die Münchner Staatsoper oder die nahegelegene Ludwigstraße immer wieder schaffen mit ihrer Architektur zu überzeugen, sind vergleichbare Orte vor allem durch die Historie der Stadt Köln einfach nicht zu finden. Dafür muss man als Fotograf einfach schauen, was stattdessen die Stadt ausmacht. Köln lebt z.B. von seiner Nähe zum Rhein. Seit Jahrhunderten zieht der Fluss die Leute und das Geschäft an. Einer der Orte, an denen ich immer gerne Zeit verbringe, sind die Poller-Wiesen mit der nahegelegenen Drehbrücke. Hier stimmt einfach das Gefühl, die Lage und das Licht! Doch die bereits erwähnte Nachkriegsarchitektur hat auch das ein oder andere Schmuckstück hinterlassen. Wie zum Beispiel das Parkhaus am Kaufhof, welches hier auf den Bildern zu sehen ist. Obwohl die Architektur sehr einfach gestrickt ist, bietet die Location in meinen Augen trotzdem eine sehr reizvolle Stimmung.

Alle Infos und Fotos von bisherigen Veranstaltungen gibt es auf dem Instagram Account @hfmstrs.


Fotos: Jasper Schwering

www.instagram.com/jasperphotographiert