Im Bugatti Chiron Pur Sport am La Turbie

Heute ist die bergige Landstraße am La Turbie oberhalb von Monaco nur noch eine öffentliche Verkehrspassage mit tollem Blick auf das Mittelmeer. Ab und an wird sie für die Rallye Monte Carlo gesperrt. Ab 1897 gab es hier jedoch auch mal ein Bergrennen. Damals war die Oberfläche noch nicht asphaltiert. Schotter, Sand und Schlaglöcher gehörten stattdessen zum Straßenbild. Entsprechend bedeuteten falsche Entscheidungen am Lenkrad noch schlimmere Konsequenzen als heutzutage, wo man lediglich in die Leitplanken einschlägt. 1904 bis 1908 sowie während des Ersten Weltkrieges fand das Bergrennen nicht statt. Vor exakt 100 Jahren, bei der achten Auflage, gehörte Jean Mabille mit einem Bugatti Typ 13 zu den Teilnehmern. Er hielt seinen Sportwagen sicher auf der Straße und bewältigte die 6,3 Kilometer lange Strecke problemlos. Mit einer Zeit von 6 Minuten und 24 Sekunden erzielte er zudem die Bestzeit und gewann damit das Rennen.

Ettore Bugatti machte dieser erste Einsatz eines Sportwagens aus seinem Hause bei diesem Bergrennen stolz. Viele weitere Siege und Podiumsplatzierungen folgten, vor allem mit den Modellreihen Typ 35 und Typ 37. Um den historischen Erfolg von 1922 würdig zu feiern, nahm ein Bugatti-Kunde ein Fotografenteam mit auf die Auffahrt nach La Turbie. Er selbst, ein ehemaliger Formel-1-Rennfahrer, saß dabei hinter dem Steuer seines erst kurz zuvor ausgelieferten Chiron Pur Sport. Interessanterweise trug der Typ 13 von Jean Mabille eine Lackierung in silber und grün, die in gewisser Weise von seinem modernen Nachfahren aufgegriffen wird. Hier sind die grünen Anteile allerdings in Sichtcarbon ausgeführt. Auf dem Heckflügel findet sich der Spitzname dieses Exemplars: „Green Rhapsody“. Innen entschied sich der neue Besitzer für schwarzes und hellgraues Leder. Allerdings erhielt das Lenkrad rote Griffbereiche. Auf den Türverkleidungen sind spezielle Grafiken auflackiert.

Bilder: Bugatti