Hennessey Project Deep Space

Unter dem Projektnamen „Deep Space“ arbeitet der amerikanische Tuner und Autobauer Hennessey aktuell an einem neuen Fahrzeug. Dabei handelt es sich nach eigenen Angaben um das erste sechsrädrige Hyper-GT-Auto der Welt. Verglichen mit dem jüngst in Serienproduktion gegangenen Supersportwagen Venom F5 gibt es drei grundlegende Unterschiede. Der Erste ist die Anzahl der Räder, der Zweite die Antriebsart und der Dritte die Anzahl der Passagiere, die im Cockpit Platz finden. Automobile mit sechs Rädern sind selten. Am bekanntesten dürfte der Tyrrell P34 sein, der Mitte der 1970er Jahre in der Formel-1-Weltmeisterschaft an den Start ging. Darüber hinaus gab es ähnliche Ideen auch bei Williams und Ferrari, wobei diese Fahrzeuge nie bei einem Rennen antraten. Panther Cars aus Großbritannien produzierte ab 1977 zwei Exemplare des Straßensportwagen Six mit zwei lenkbaren Vorderachsen im Stil des Tyrrell P34. 2004 griff Covini in Italien diese Idee für den C6W auf.

Vier vollwertige Sitzplätze

Hennessey nutzt hingegen in der aktuellen Projektierung ein anderes Konzept. Der Deep Space erhält laut den ersten Zeichnungen zwei Hinterachsen und nur eine gelenkte Vorderachse. Dafür befindet sich an jedem der sechs Räder ein eigener Elektromotor. Somit verfügt der Wagen über Sechsradantrieb. Genauere technische Daten sind zu diesem frühen Zeitpunkt des Projekts noch nicht verfügbar. Innen rückt man den Fahrer in eine zentrale Position hinter der Windschutzscheibe. Ähnlich wie beim McLaren F1 und McLaren Speedtail können seitlich und nach hinten versetzt zwei weitere Passagiere mitfahren. Allerdings gibt es direkt hinter dem Fahrer einen weiteren Sitzplatz, der sich wie im Privatjet komplett flachstellen lässt. Der Deep Space ist damit ein vollwertiger Viersitzer. In die beiden Kofferräume vorn und hinten lassen sich passgenaue Gepäckstücke und bis zu vier Golftaschen unterbringen.

105 Exemplare geplant

Durch den Allradantrieb und die Elektromotoren strebt Hennessey an, den schnellsten Viersitzer der Welt zu erschaffen. Speziell der Spurt aus dem Stand auf 200 mph (rund 322 km/h) soll überwältigend ausfallen. Gleichzeitig dürfte der Deep Space mit einem Grundpreis von rund drei Millionen US-Dollar auch das teuerste Elektroauto werden. Chassis und Karosserie sollen komplett aus Kohlefaser bestehen. Um den Einstieg auf die vier Plätze so leicht wie möglich zu gestalten, plant Hennessey mit breiten, mittig im Dach angeschlagenen Flügeltüren. Die Serienproduktion des Deep Space soll frühestens 2026 beginnen, wenn die 24 Exemplare des Venom F5 fertiggestellt und ausgeliefert sind. Geplant ist eine limitierte Auflage von 105 Stück. In den kommenden zehn Jahren möchte Hennessey insgesamt drei neue Fahrzeuge entwickeln und auf den Markt bringen.

Bilder: Hennessey