Fiat Dino 2400 Spider

Wunderschöne italienische Fahrzeuge kamen einst auch von Fiat. Heute kaum noch vorstellbar. Bereits vor einem Jahr berichteten wir an dieser Stelle über das Fiat Dino 2400 Coupé. Dieser Sportwagen mit Design von Bertone ist auch heute noch ein Hingucker. Parallel zum geschlossenen Zweitürer gab es auch einen offenen Dino Spider, den unser Partner Bill Pack bereits vor der Kamera hatte. Allerdings ist dieser Klassiker durchaus einen zweiten Blick wert. Daher ergreifen wir diese Chance gern, da Girardo & Co. gerade einen silbernen Fiat Dino 2400 Spider anbietet.

V6-Motor musste 500-mal gebaut werden

Alles begann mit Afredo ‚Dino‘ Ferrari, einem Sohn von Enzo Ferrari. Er entwickelte einen 1,5 Liter großen Sechszylindermotor für die Formel 2. Allerdings sorgte eine angeborene Muskeldystrophie dafür, dass er die Einsätze nicht mehr erleben sollte. Ab 1957 steckte der V6 in verschiedenen Rennfahrzeugen der Scuderia Ferrari. Reglementsveränderungen sorgten dabei für immer neue Varianten mit bis zu drei Litern Hubraum. Schließlich machten neue Regeln sogar eine Mindestanzahl von 500 produzierten Triebwerken nötig. Dies konnte man nicht durch Rennfahrzeuge allein bewerkstelligen und auch die Produktionskapazitäten der Straßensportwagen bei Ferrari reichten nicht aus. Inzwischen gehörte die Firma allerdings zum Fiat-Konzern. Dort war man von der Idee eines neuen Sportwagens durchaus begeistert.

Debüt zum Geburtstag von Agnelli

Zum Geburtstag des Firmenchefs Giovanni Agnelli erschien 1966 der Fiat Dino Spider. Obwohl Aurelio Lampredi hart an einem großserientauglichen Umbau des Dino-Motors werkelte, steckte anfänglich noch der Aluminiumblock unter der Haube. Aus zwei Litern Hubraum entwickelte er 118 kW/160 PS. Für die wunderschöne Karosserie mit diversen Rundungen und klaren Kanten sorgte Pininfarina. Rund ein Jahr nach dem Spider debütierte das Fiat Dino Coupé mit Bertone-Karosserie. Nochmals ein Jahr später ging der Grauguss-Dino-Motor in Serie, zuerst im Coupé, 1969 auch im Spider. Aus 2,4 Litern Hubraum schöpfte Fiat nun 132 kW/180 PS. Zugleich erhielten beide Karosserievarianten die modernere Querlenkerhinterachse mit Einzelradaufhängung aus dem Fiat 130 und ein kleines Facelift.

Dino 2400 Spider blieb selten

Während der ursprüngliche Fiat Dino Spider mit dem Zwei-Liter-Motor noch in Turin vom Band lief, wechselte dies mit dem neuen Graugussblock. Ab 1969 entstanden die Fahrzeuge direkt in Maranello bei Ferrari. Bis dahin waren 1.163 Exemplare entstanden. Vom Dino 2400 Spider folgten lediglich 420 weitere Fahrzeuge. Eines davon aus dem Baujahr 1970 bietet Girardo & Co. nun an. Nach vier Besitzern in Italien wechselte dieses Auto 2016 im Rahmen der Bonhams Auktion ‚Les Grandes Marques du Monde‘ im Grand Palais in Paris in eine Sammlergarage in Großbritannien. Vermutlich fand zuvor in Italien eine Restaurierung statt. Auf jeden Fall zeigt sich der Wagen in hervorragendem optischen und technischen Zustand. Der aufgerufene Preis beträgt £ 135.000 (rund 151.450 €).

Bilder: Girardo & Co.