Eagle Lightweight GT

Bei Eagle in Großbritannien kümmert man sich bereits seit 1984 hauptsächlich um den Jaguar E-Type. In den letzten rund zehn Jahren machte sich die Firma zudem einen Namen für ungewöhnliche Umbauten wie den Speedster, der unter anderem von Jeremy Clarkson in der Fernsehsendung TopGear gefahren wurde. Darauf folgten der Low Drag GT und der Spyder GT. Weiterhin nutzt man das Credo: „Wie könnte der bestmögliche E-Type aussehen?“ Als neuestes Projekt rollt nun auf Kundenwunsch der Eagle Lightweight GT aus der Fabrikationshalle. In diesen Wagen steckte man die gesamte Erfahrung aus über 35 Jahren, um alle kleinen und größeren Details der Originalkonstruktion zu verbessern, die aus heutiger Sicht besser gemacht werden können. Für den Umbau auf Basis eines E-Type Serie 1 Roadster in den Eagle Lightweight GT vergehen volle 8.000 Arbeitsstunden.

Inspirieren ließ man sich vom originalen Jaguar E-Type Lightweight, von dem 1963 nur 12 Exemplare für den Motorsport gebaut wurden. Laut, unkomfortabel und brutal waren diese Fahrzeuge nicht für alltägliche Fahrten gedacht. Ganz anders präsentierte sich der XKSS, den Jaguar sechs Jahre zuvor auf Basis des D-Type als Straßensportwagen domestiziert hatte. Für den neuen Lightweight GT wünschte sich ein Kunde vor rund drei Jahren die wilden Fahrleistungen in Kombination mit vollkommener Alltagstauglichkeit. Hierfür zerlegten die Eagle-Mechaniker einen E-Type Roadster bis zur letzten Schraube und ersetzten anschließend alle Karosserieteile durch Aluminiumkomponenten aus aktuellen, haltbaren Legierungen. Diese entstehen von Hand in mehr als 2.500 Arbeitsstunden mit hoher Detail- und Passgenauigkeit, wobei die Formgebung des originalen Lightweight nachempfunden wird. So erhält der Eagle tiefer herumgezogene Schweller und einen weiteren Rampenwinkel am Heck. Die Steifigkeit der Karosserie konnte damit ebenso erhöht werden, wie sich die Positionierung der Sitze absenken ließ, was den Schwerpunkt absenkte. Hierfür veränderte man zusätzlich auch die Ausbuchtung der Rohkarosserie hinter den Sitzen und die Pedalpositionierung. Die Windschutzscheibe und die im Hardtop verbaute Heckscheibe stehen flacher im Fahrtwind. In die größeren Radhäuser passen nun 16 Zoll große Magnesium-Räder im Stil der zeitgenössischen Dunlop-Felgen.

Als Antriebsquelle wandert der von Eagle entwickelte Reihensechszylindermotor mit 4,7 Litern Hubraum unter die große Motorhaube. Dieser erhält einen Aluminiumblock sowie modifizierte Kurbelwelle, Kolben und Pleuel nebst Weitwinkel-Zylinderkopf mit größeren Ventilen und Nockenwellen mit mehr Hub. Damit stehen 380 PS und 508 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung. Das Gehäuse des komplett synchronisierten, manuellen Fünfgang-Getriebes besteht ebenso aus einer speziellen Magnesiumlegierung wie die Kupplungsglocke, das Differenzialgehäuse, der Ölsumpf sowie die hinteren Nabenträger. Die Übersetzungen der fünf Vorwärtsgänge wurden auf die Leistung und das Fahrverhalten angepasst. Durch die weitere Verwendung von Leichtbaumaterialien wie Magnesium, Inconel und Titan senkt Eagle das Leergewicht auf 1.017 Kilogramm.

Neben bequemen Leder-Sportsitzen mit am 3D-Drucker erstellten Verstellhebeln, einem dreispeichigen Sportlenkrad mit Holzkranz gehört auch eine Klimaanlage zur Serienausstattung, die man mit modernen Wärmedämm-Materialien im Cockpit kombiniert. Im Gegensatz zum originalen E-Type Lightweight widerstand Eagle beim Lightweight GT der Versuchung, einen lauten Sportauspuff zu verbauten. Dies hätte dem Anspruch widersprochen, den Wagen im Alltag nutzen zu können. Ebenso kommt ein komfortables Sportfahrwerk mit speziell abgestimmten und einstellbaren Öhlins-Dämpfern zum Einsatz. Die Bremsanlage arbeitet mit Vierkolben-Sätteln und Servounterstützung. Insgesamt können interessierte Kunden aus mehr als 100 Optionen auswählen, um ihr Traumauto zu individualisieren. Zudem stehen neben dem Lightweight GT auch weiterhin die fünf bisherigen Modell, also die verbesserten Coupés und Roadster mit Stahlkarosserie, der Speedster, der Low Drag GT und der Spyder GT zur Auswahl.

Bilder: Eagle GB