30 Jahre Subaru SVX

Subaru ist als grundsolide japanische Automarke besonders für Limousinen und Kombis mit Allradantrieb bekannt. Ältere Leser erinnern sich eventuell zusätzlich noch an den Kleinbus Libero, jüngere eher an die Rallye-Erfolge mit Colin McRae oder Petter Solberg. Dass es allerdings auch mal Sportcoupés gab, ist eher in Vergessenheit geraten. Ab 1984 rollte der XT zu den Händlern. Vor 30 Jahren folgte der modernere SVX. Seine Weltpremiere feierte dieses Modell bereits im Oktober 1989 als Konzeptstudie auf der Tokyo Motor Show. Für das deutlich rundere Design zeichnete Giorgetto Giugiaro verantwortlich. Als Besonderheit sah er eine Zweiteilung der Karosserie in unten und oben vor. Während der untere Bereich in der gewünschten Wagenfarbe lackiert war, erhielt der Dachbereich üblicherweise eine Kontrastlackierung.

Besonderes Design und hochwertige Ausstattung

Vor allem kam viel Glas zum Einsatz. Selbst die A-Säulen sind von außen verglast. Die Seitenscheiben reichen weit nach oben und wurden durch ein eigens von Subaru patentiertes Hitzeverfahren geformt. Zu öffnen waren nur rund zwei Drittel davon in einem abgeteilten inneren Areal. Hinten reicht der Spoiler einmal komplett um die Heckscheibe herum und bis zu den öffnenden hinteren Seitenscheiben. Gegen Aufpreis gab es einen kleinen Heckflügel. Nicht ganz soweit herumgezogen zeigte sich das Rückleuchtenband. Vorn kombinierte ein transparentes Zentralelement die Scheinwerfer optisch zu einer Einheit. Innen bot das Coupé vier Sitzplätze mit Lederpolsterung und eine umfangreiche Serienausstattung. CD-Radio, Klimaanlage, elektrisch verstell- und beheizbare Sitze sowie elektrische Fensterheber zählten ebenso dazu wie Holzdekor. Daraus lässt sich bereits ablesen, dass der SVX zwar gut motorisiert war, aber kein reinrassiger Sportwagen.

Kraftvoller Sechszylinder-Boxermotor

Diesen Verdacht stützen die technischen Daten. Unter der Haube steckte ein Sechszylinder-Boxermotor mit 3,3 Litern Hubraum. Hierbei handelte es sich um eine Weiterentwicklung der vorherigen Topmotorisierung aus dem XT, nun jedoch mit zwei obenliegenden Nockenwellen und vier Ventilen pro Zylinder. Damit standen 230 PS und 309 Newtonmeter Drehmoment im Datenblatt. Für die Kraftübertragung auf den permanenten Allradantrieb sorgte ein Viergang-Automatikgetriebe. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 249 km/h. Ab 1994 gab es auf dem US-Markt eine weniger gut ausgestattete Einstiegsversion mit Vorderradantrieb. Für die restlichen Märkte erhielt die Allradversion eine elektronische Geschwindigkeitsbegrenzung auf maximal 230 km/h um das Getriebe zu schonen. Im Modelljahr 1996 sank die offiziell angegebene Leistung leicht auf 220 PS und 304 Newtonmeter.

Weniger Verkäufe als prognostiziert

In Japan hieß das Sportcoupé Subaru Alcyone SVX. Alcyone ist der hellste Stern im Sternbild Pleiaden, das auch im Subaru-Logo zu sehen ist. SVX steht für ‚Subaru Vehicle X‘. Insgesamt liefen 24.379 Exemplare bis 1997 vom Band. Davon gingen 14.257 in die USA und 2.478 nach Europa. Intern war Subaru von 10.000 Autos jährlich ausgegangen. Etwa 7.000 SVX erhielten das Lenkrad auf der rechten Fahrzeugseite. Zudem gab es in Japan 1.905 Exemplare mit Allradlenkung. 1991 und 1992 zeigte Subaru auf einigen Automessen das Konzeptfahrzeug Amadeus. Dabei handelte es sich um einen Shooting Brake auf Basis des SVX. Obwohl durchaus positive Kundenmeinungen eingingen, sorgten die geringen Verkaufszahlen des SVX dafür, dass der Amadeus keine Serienchancen erhielt. Stattdessen passte man den damals aktuellen Legacy 1992 durch ein Facelift optisch dem SVX an.

Bilder: Subaru