30 Jahre Mazda MX-3
Ende der 1980er Jahre wollte sich der japanische Autobauer Mazda sportlicher und jugendlicher aufstellen. Anknüpfend an den Publikumserfolg des zweisitzigen Roadsters MX-5 gingen die im Hintergrund die Arbeiten an weiteren Modellen voran. Auf dem Genfer Autosalon 1991 debütierte schließlich eine erste Konzeptstudie eines viersitzigen Coupés namens MX-3 (letzte zwei Bilder in unserer Galerie). Als technische Basis diente zum Großteil die BG-Plattform des damals aktuellen 323 der vierten Modellgeneration. Allerdings wuchs der Radstand minimal um fünf auf 2.455 Millimeter und die Außenlänge im Vergleich zum dreitürigen 323 von 3,99 auf 4,22 Meter. Durch das sportliche Design duckte sich das Coupé zudem dichter an den Asphalt. Insgesamt entsprach der MX-3 den japanischen Regularien für Fahrzeuge knapp oberhalb der Kei-Car-Kategorie, für die zwar schon höhere Steuern fällig waren, jedoch noch nicht der höchste Steuersatz. Dort, auf dem für Mazda heimischen Markt, ging der Wagen ab Sommer 1991 in zwei Versionen an den Start.
Wahlweise mit vier oder sechs Zylindern
Unter der neuen Tochtermarke Autozam versuchte Mazda besonders jüngere Kunden anzusprechen. Somit erhielt der Autozam AZ-3 die Einstiegsmotorisierung, einen 1,5 Liter großen Vierzylindermotor, sowie eine preisgünstigere Ausstattung. Daneben gab es den Mazda Eunos Presso, unter dessen Motorhaube der damals kleinste V6 der Welt werkelte. Aus 1,85 Litern Hubraum schöpfte er eine Leistung in Höhe von 98 kW/133 PS. Für die Kraftübertragung auf die Vorderräder sorgte jeweils ein manuelles Fünfgang-Getriebe. Zur IAA im September 1991 debütierte schließlich die Europaversion, die direkt nach der Messe als MX-3 wahlweise mit einem 1,6-Liter-Vierzylindermotor oder dem bereits erwähnten V6 erhältlich war. In den USA hieß das Modell MX-3 Precidia und in Australien Eunos 30X. 1994 erfolgte ein Facelift inklusive Einführung von vier Scheibenbremsen mit ABS, zwei Airbags und Motorenmodifikationen. Während die Leistung beim Vierzylinder auf 107 PS stieg, sank sie beim V6 auf 129 PS.
Kein Nachfolgemodell nach sieben Jahren
Grund hierfür waren Anpassungen am Abgasverhalten, um die Euro-1-Norm einhalten zu können. Für 1996 verbesserte Mazda dies auf Euro 2. Zugleich hatten die Japaner 1994 beim Facelift das Design des Armaturenbretts und die vorderen Sitze verändert. Außenspiegel, Fensterheber und das optionale Schiebedach funktionierten elektrisch. Die V6-Modelle zeigten als Erkennungsmerkmal einen kleinen Heckspoiler. Bereits Ende 1994 stoppte Mazda den Export des MX-3 in die USA. Langsam machte sich die japanische Spekulationsblase auf dem Immobilienmarkt auch in anderen Wirtschaftszweigen deutlich. Bei Mazda führte sie dazu, dass Modellreihen, die sich nicht gut verkauften, aus dem Programm gestrichen und nicht durch einen Nachfolger ersetzt wurden. So endete die MX-3-Produktion 1996, wobei letzte auf Halde produzierte Fahrzeuge noch bis 1998 als Neuwagen zu den Händlern in Europa und Asien gelangten.
Bilder: Mazda