Porsche 911 (991.2) Speedster Concept

Porsche beschenkt sich selbst und die zahlreichen Fans weltweit pünktlich zum 70-jährigen Jubiläum mit dem neuen 911 (991.2) Speedster Concept. Optisch erinnert das Fahrzeug gezielt an den 356 1500 Speedster, der in den 1950er Jahren auf das Bestreben von US-Importeur Max Hoffman als günstige Einstiegsversion für den US-Markt entwickelt wurde und dort gern in Clubsportrennen eingesetzt wurde. Hierfür erhielt der Wagen ein exterm eng anliegendes Stoffverdeck, eine kleinere Windschutzscheibe und ein Tonneau-Cover anstelle des Verdeckkastendeckels beim normalen 356 Cabrio. Für die Renneinsätze verbauten einige Fahrer zudem Schnellverschlüsse an den Hauben und klebten die Streugläser der Scheinwerfer X-förmig ab, um bei Steinschlägen und leichten Auffahrunfällen nicht zuviel Glas auf der Fahrbahn zu verteilen.

All diese Details greift die neue Konzeptstudie gezielt wieder auf. Vorn an den Scheinwerfern deuten mattierte und glänzende Bereiche die X-förmigen Abklebungen an, der Tankdeckel lugt mittig durch die Fronthaube, die Außenspiegel zeigen sich im Talbot-Design, die Frontscheibe ist niedriger als beim Cabrio und hinter den beiden Sitzen findet sich eine spezielle Kohlefaser-Heckabdeckung im Stil vorheriger 911-Speedster-Modelle. Zwischen den beiden Höckern sitzen auf dieser Abdeckung zwei schwarze Lamellen als aerodynamische Elemente und ein Windschot aus Plexiglas mit eingraviertem ’70 Jahre Porsche‘-Logo. Anstelle eines Verdecks gibt es ein aufknöpfbares Tonneau-Cover, das bei Regen den Innenraum des geparkten Autos trocken hält.

Die Rohkarosserie des 911 Speedster Concept entstammt dem 991.2 Carrera 4 Cabriolet, erhielt allerdings rundum Kotflügel sowie Front- und Heckabdeckung aus Carbon. Auch die Lackierung in GT Silber metallic und Weiß orientiert sich an den häufig bei 356er Rennfahrzeugen sichtbaren Farbaufteilung mit optisch abgesetzter Frontpartie und pfeilartig hochgezogenen Bereichen oberhalb der Vorderräder. Auf den schwarz abgesetzten B-Säulen und am Heck finden sich gefräste und vergoldete Speedster-Schriftzüge.

Innen setzt die Konzeptstudie den historischen Rückblick fort. Die Lederausstattung zeigt sich im Farbton ‚Cognac 356‘, einem hellen Braun. Neben Vollschalensitzen prägt der Leichtbaugedanke das Cockpit. Klimaanlage und Radio entfallen ebenso wie ein Navigationssystem. Im Heck sitzt der bekannte Sechszylinder-Boxermotor aus den GT3-Modellen, der es hier auf mehr als 500 PS bringt und seine Kraft über ein manuelles Sechsgang-Getriebe auf die Hinterräder überträgt. Apropos Räder: Es handelt sich um 21 Zoll große Leichtmetallfelgen, deren Kleeblatt-Design klar an die legendären Fuchs-Felgen erinnert und die hier erstmals mit Zentralverschluss zum Einsatz kommen. Fahrwerk und Titan-Abgasanlage mit zentralem Doppelendrohr kennen Fans bereits vom aktuellen GT3. Angeblich denkt Porsche aktuell noch darüber nach, ob es im kommenden Jahr eine Serienvariante des 991.2 Speedster geben könnte. Allerdings rollen bereits erste Prototypen auf der Straße und dem Nürburgring herum, die davon künden, das mindestens ein limitiertes Sondermodell angedacht sein dürfte.

Bilder: Porsche