Nobe 100
Kleine Autos mit Retrodesign, also optischen Anleihen bei klassischen Fahrzeugen, stehen hoch im Kurs. Wenn sie dann auch noch zukunftsorientiert auftreten, beispielsweise mit Elektroantrieb, finden sich schnell einige Käufer. Auf diese hofft nun auch Nobe. Nie gehört? Kein Wunder. Die kleine Marke kommt aus einem Land, das nicht unbedingt für Automobilbau bekannt ist: Estland. Hier soll in Kürze der Nobe 100 als dreirädriges Elektroauto mit niedlicher Gestaltung entstehen.
Elektroauto aus Estland
Optisch zitiert der Kleinwagen diverse Vorbilder der 1950er Jahre, kann jedoch nicht verhehlen, dass er nur drei Räder hat. Die gesamte Karosserie verjüngt sich nach hinten und endet in einer bootsartigen, abgerundeten Spitze mit umlaufender Rückleuchte. Karosserie, Fahrwerk und Interieur bestehen zu 100 Prozent aus wiederverwendbaren oder recyclefähigen Materialien. Einige der Technikkomponenten sind so ausgelegt, dass sie im Lebenszyklus des Fahrzeugs aufgewertet werden können. Technisch betrachtet handelt es sich um ein Trike, das in einigen Ländern mit Motorradführerschein gefahren werden darf.
Dank seiner kompakten Abmessungen und dem elektrischen Allradantrieb verfügt der Nobe 100 über hervorragende Fahrdynamikwerte, die für den innerstädtischen Verkehr absolut ausreichen. Als Höchstgeschwindigkeit geben die Esten lediglich 110 km/h an. Dafür beträgt die Reichweite bis zu 220 Kilometer. Eine zusätzliche, transportable Batterie erhöht bei Bedarf den Bewegungsbereich zusätzlich. Ansonsten lässt sich der Nobe in zwei Stunden komplett aufladen. Innen bietet das Fahrzeug Platz für bis zu drei Personen, die dank eines abnehmbaren Plexiglasdaches auf Wunsch das gute Wetter ins Cockpit holen können. Trotz des minimalistischen Armaturenbretts ist der Wagen voll vernetzt und auf autonomes Fahren vorbereitet.
Um die Produktion schnellstmöglich in Gang zu bringen hat Nobe eine Crowd-Funding-Kampagne gestartet, mit der nach Möglichkeit bis zu 900.000,- € erzielt werden sollen. Natürlich erhalten die jeweiligen Investoren auch etwas für ihr Geld. Wer mehr als 1.000,- € einzahlt bekommt wahlweise ein Paar exklusive Nobe-Handschuhe oder eine Nobe-Sonnenbrille. Für mehr als 5.000,- € wandert man auf die Liste der ersten 100 Vorbesteller und für mehr als 10.000,- € auf die Liste der ersten zehn gebauten Wagen (sofern nicht zehn Leute schneller waren als man selbst). Jeder Investor wird zudem namentlich auf einer Wand im Firmengebäude verewigt. Bereits jetzt haben über 30 Personen in das junge Unternehmen investiert.
Bilder: Nobe