Jaguar E-Type 60 Jahre Edition

Im März 1961 präsentierte Jaguar auf dem Genfer Autosalon den nagelneuen E-Type, der bis heute als eines der schönsten Serienfahrzeuge weltweit gilt. Wer sich vorherige Modellreihen der britischen Marke sowie andere Autos des gleichen Jahrgangs ansieht, kann ungefähr erahnen, wie ungewöhnlich und interessant der E-Type auf die Messebesucher wirkte. Dabei erreichte das in ‚Opalescent Gunmetal Grey‘ lackierte Coupé mit Kennzeichen 9600 HP erst wenige Minuten vor einer im Parc des Eaux Vives angesetzten Präsentation mit VIP-Kunden und Journalisten am Vortag des Autosalons den Ort des Geschehens. Bereits hier gingen diverse Vorbestellungen für den neuen Sportwagen ein, während die Menge rund um das Auto nicht kleiner werden wollte. Jaguar sah sich daher gezwungen vor Messebeginn schnellstmöglich dafür zu sorgen, dass ein im Werk in Coventry zurückgelassener Roadster-Prototyp im Farbton ‚British Racing Green‘ mit dem Kennzeichen 77RW ebenfalls nach Genf kam. Hierfür beorderte man den Werkstestfahrer Norman Dewis, alles stehen und liegen zu lassen („Drop Everything!“), sich hinters Steuer zu setzen und die Nacht durchzufahren. Nach elf Stunden Fahrtzeit und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 111 km/h auf Landstraßen und Alpenpässen erreichte Dewis die Hallen des Genfer Salons knapp vor der offiziellen Eröffnung.

Nach dem sensationellen Debüt auf der Messe setzte Jaguar beide Fahrzeuge für Fahrten auf einer abgesperrten Bergstrecke bei Genf ein, bei der potenzielle Käufer auf dem Beifahrersitz mitfahren konnten. Anschließend gab man das Fixed Head Coupé und den Roadster an Autofachmagazine weiter, die in ihren Testberichten die Fahrleistungen des E-Type priesen, speziell die Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h. Firmenchef William Lyons freuten diese Worte besonders, hatte er doch entschieden zwar die Erkenntnisse aus dem Rennprogramm mit dem D-Type zu nutzen, jedoch den E-Type als reinrassigen Straßensportwagen zu entwickeln. Erst später gab es diverse Rennversionen wie den Lightweight. Dank Malcolm Sawyer, der sich bereits früh mit dem Thema Aerodynamik bei Automobilen beschäftigte, erhielt das neue Modell eine im Windkanal ausgefeilte Form, die bis heute modern wirkt. Berühmtheiten wie Steve McQueen, Frank Sinatra, Brigitte Bardot, Tony Curtis, Briggs Cunningham, Britt Ekland oder George Harrison besaßen in den 1960er Jahren einen oder sogar mehrere E-Type. 1996 nahm das Museum of Modern Art in New York einen E-Type als gerade einmal drittes Auto insgesamt in die Dauerausstellung auf.

Jaguar E-Type 60 Edition

In den Hallen von Jaguar Land Rover Classic arbeitet ein ganzes Team von Experten bereits seit Jahren an diversen Werksrestaurierungen, die anschließend in den Verkauf gehen. Zum 60-jährigen Jubiläum der E-Type Präsentation rollen ab Anfang 2021 sechs exklusive Paare der E-Type 60 Edition zu den Kunden. Als Coupé und Roadster erhalten sie Spezifikationen, die sich an den Präsentationsfahrzeuge von 1961 orientieren. Als Basis nutzt Jaguar dabei existierende E-Type 3.8 Serie 1, die man in aller Welt als Restaurierungsobjekte aufkauft. Die Coupés erhalten den neuen Farbton ‚Flat Out Grey‘, die Roadster tragen ‚Drop Everything Green‘. Für das Interieur versprechen die Briten einige Details, die an die glorreiche Zeit Anfang der 1960er Jahre erinnern sollen und gemeinsam mit dem aktuellen Jaguar Designdirektor Julian Thomson entwickelt wurden. Die 60 Edition kann ausschließlich als Paar bestellt werden. Zum Preis machte Jaguar noch keine Angaben.

Bilder: Jaguar