Ferrari SP3JC

Bei Ferrari gibt es inzwischen ein dreiklassiges Kundensystem. Oberhalb des normalen Kunden, der ganz normal beim Ferrari-Händler seinen gebrauchten oder neuen Wagen kauft, rangiert die Klientel der VIPs, denen eine Bestellung der limitierten Editionen und Supersportwagen nahegelegt wird. Und dann gibt es die Liga der absoluten Edelkunden, die neben Plätzen im Bereich der XX Clienti (Rennstreckenfahrten im FXX, 599XX oder FXX K) auch die Möglichkeit erhalten, gemeinsam mit der Special Projects Abteilung in Maranello ein eigenständiges Unikat auf die Räder zu stellen.

Neuester Besitzer eines solchen Fahrzeugs ist nun der Brite John Collins, den Oldtimerfans vermutlich am ehesten für seinen Klassikerhandel Talacrest kennen. Auf der Basis des F12tdf ließ er in den vergangenen zwei Jahren einen puren, zweisitzigen Roadster erstellen, der nun auf den Namen SP3JC hört. Gestalterisch ließ er sich von den großen V12-Roadstern der 1950er und 60er inspirieren. Vom Basisfahrzeug blieben lediglich die Scheinwerfer und die Türgriffe übrig. Ansonsten erschuf die Designabteilung von Ferrari eine neue Karosserie, die sich jedoch nahtlos in die muskulöse Formensprache der V12-Modelle einreiht.

Da Collins sehr auf Pop Art steht, erhielt der Ferrari SP3JC eine Lackierung in ‚Bianco Italia‘ (Weiß metallic) mit einer in ‚Azzurro Met‘ (Blau metallic) abgesetzten Frontpartie sowie einem schmalen Streifen quer über die Motorhaube und weiteren Details an den beiden Überrollbügeln in ‚Giallo Modena‘ (Gelb). Die Türen und die Front tragen die Startnummer 3. Wie beim F12tdf findet sich auf dem hinteren rechten Kotflügel der auffällige Tankdeckel, während in die Motorhaube zwei lange, gläserne Einsätze integriert wurden, um das V12-Triebwerk zu zeigen. Innen findet sich reichlich blaues Leder mit weißen Einsätzen auf den Sitzen. Auch der untere Bereich des Armaturenbretts ist in Blau gehalten.

Der Zwölfzylindermotor entstammt unverändert dem Ferrari F12tdf und holt daher aus 6,3 Litern Hubraum volle 780 PS. Dazu kommen 705 Newtonmeter Drehmoment, die über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe auf die Hinterräder gelangen. Beim Basisfahrzeug reicht das, um in 2,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und in 7,9 Sekunden auf Tempo 200 zu beschleunigen. Dies dürfte sich beim radikal offenen SP3JC vermutlich ähnlich verhalten. Auch die Höchstgeschwindigkeit von rund 340 km/h dürfte der des F12tdf entsprechen. Zum Preis machte Ferrari keine Angaben.

Bilder: Ferrari