Evoluto Primo
Restomods werden immer beliebter. Ob veredelte und auf alt getrimmte Porsche 911 von Firmen wie Singer, Kaege oder Guntherworks, ähnlich umgebaute Lancia Delta von Automobili Amos oder der zum 2002 zurückdatierte BMW 1er von Everytimer, klassisches Retrodesign mit Vorbildern in der jeweiligen Markengeschichte findet ebenso Abnehmer wie Weiterentwicklungen mit moderner Technik in klassischem Gewand. An dieses Konzept möchte nun Evoluto Automobili anknüpfen, die sich als Erstlingswerk den Ferrari 348 vorknüpfen. Das Basisfahrzeug entstand von 1989 bis 1995 etwa 8.700-mal in allen drei Karosserievarianten. Nach über 20 Jahren wird die Suche nach guten, neuwertigen Exemplaren für interessierte Kunden jedoch relativ schwer.
Hier kommt Evoluto ins Spiel, die den 348 zum Primo weiterentwickeln wollen. Bislang existiert dieses Konzept nur in Form von Renderings aus dem Computer. Den 348 suchte man sich dabei gezielt als Basisfahrzeug aus, da es sich um einen der letzten Ferrari vor der Einführung des F1-Getriebes und diverser elektronischer Fahrhelfer handelt. Die angekauften Autos werden komplett zerlegt, restauriert, im Detail verbessert und schließlich in Wunschfarbe des jeweiligen Kunden lackiert und zusammengesetzt. Dabei verändert Evoluto gezielt einige Designbereiche, beispielsweise die seitlichen Lufteinlässe, die anschließend eher an der Nachfolgermodell 355 erinnern. Ähnlich verhält es sich mit der neuen Frontschürze. Die Kotflügel werden auf beiden Seiten um je 30 Millimeter weiter ausgestellt, um größeren Reifen Platz zu bieten. Modifiziert zeigt sich auch die Heckansicht mit breitem Luftauslassgitter rund um die vier runden LED-Leuchten.


































Hinter den Passagieren zieht das deutlich neuere V8-Triebwerk aus dem Ferrari F360 Modena ein. Aus den 3,6 Litern Hubraum holt man mittels klassischem Tuning rund 500 PS, was dem Primo zu völlig neuer Fahrdynamik verhilft. Immerhin hatte der 348 ab Werk maximal 320 PS zur Verfügung. Diese Leistung überträgt dann ein manuelles Sechsgang-Getriebe auf die Hinterräder. Der Schalthebel steckt dabei in der typisch-offenen verchromten Ferrari-Schaltkulisse auf dem Mitteltunnel. Durch modernste Werkstoffe verspricht Evoluto zudem eine Gewichtseinsparung von über 300 Kilogramm im Vergleich zum normalen Ferrari 348.
Neben der Karosserie veredelt Evoluto Automobili auch das Interieur. Ein neues, aus Carbon gefertigtes Armaturenbrett beinhaltet die Belüftungsdüsen und geht optisch nahtlos in die ebenfalls modifizierten Türverkleidungen über. Hinter dem dreispeichigen Sportlenkrad finden sich drei Analoginstrumente, während an der Mittelkonsole nur wenige Schalter und Knöpfe sitzen. Am auffälligsten ist dabei der große Notausschalter zentral unter dem voll integrierten Radio. Insgesamt sollen maximal 59 Ferrari 348 zum Evoluto Primo werden. Erste Exemplare befinden sich bereits im Umbau. Preislich beginnt das Ganze bei £ 465.000.
Bilder: Evoluto Automobili