Datsun Sports 2000 Fairlady

Ende der 1950er Jahre plante Datsun den Einstieg in den Sportwagenmarkt. Auf den Prototypen A80X folgte 1959 eine Kleinserie des Datsun Sports 1000, intern S211 genannt. Von diesem zweisitzigen Roadster mit Kunststoffkarosserie und 27 kW/37 PS starkem Motor entstanden jedoch nur 20 Exemplare. Ein Jahr später folgte der Datsun Sports 1200 (SPL212) mit Stahlkarosserie. Während es beim Konzept des zweisitzigen Roadsters blieb, stieg die Motorleistung auf 35 kW/48 PS aus 1,2 Litern Hubraum. Von den 288 gebauten Fahrzeugen exportierte Datsun einige sogar in die USA. In Japan erhielt er den Verkaufsnamen Fairlady, angelehnt am Broadway-Musical ‚My Fair Lady‘. Ab 1961 folgte die intern SPL213 genannte Modellpflege mit 44 kW/60 PS in einer Auflage von 217 Stück.

Erster echter Datsun-Sportwagen

Mit der dritten Generation des Sports wollte Datsun schließlich alles richtig machen. Unter den internen Projektcodes SP310 (rechtsgelenkt) und SPL310 (linksgelenkt) entstand erneut ein Zweisitzer-Roadster. Dieser debütierte 1963 als Datsun Sports 1500 Fairlady. Als Basis diente der Bluebird 310, dessen Bodengruppe jedoch gekürzt und leicht modifiziert wurde. Zudem nutzte der Sportwagen das 1,5 Liter große Vierzylindertriebwerk aus dem damaligen Mittelklassemodell Cedric. Somit standen anfänglich 55 kW/74 PS zur Verfügung. Nach nur 300 linksgelenkten Exemplaren verbaute Datsun zwei statt zuvor nur einen Vergaser und steigerte damit die Leistung auf 62,5 kW/85 PS. Beim Viergang-Getriebe mussten die Fahrer dabei auf den unsynchronisierten ersten Gang achten. Die ersten paar Fahrzeuge verließen das Werk mit einem quer zur Fahrtrichtung verbauten Notsitz im Fond. Ansonsten bestand die Serienausstattung aus einem Transistor-Radio, einer mechanischen Uhr, Kartenleuchten und einem Tonneau-Cover für das zurückgeklappte Stoffverdeck.

Sowohl in den 1960ern als auch heute denken viele Betrachter, die Datsun-Designer hätten bei anderen Fahrzeugen abgekupfert. Speziell der MGB fällt vielen dabei ein. Allerdings erschien der Datsun Sports 1500 Fairlady einige Monate vor dem britischen Mitbewerber auf dem Markt. Im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 1964 in Tokio stellte man den Wagen in zwei Etagen des San-ai-Gebäudes. Dabei sorgte eine erste Gruppe von ‚Miss Fairladys‘ für einen zusätzlichen Eye-Catcher. Die fünf hübschen Damen hatte man durch einen Wettbewerb ausgesucht. Weitere folgten für Werbezwecke und Händlerpräsentationen. Im Januar 1965 ersetzte ein neuer Vierzylindermotor mit 1,6 Litern Hubraum und 71 kW/96 PS den bisherigen Antrieb. Dies sorgte für eine Umbenennung in Sports 1600 Fairlady mit den Kürzerln SP311 und SPL311. Äußerlich gab es nur kleine Modifikationen sowie 14 Zoll große Räder. Im Laufe der Produktion kamen diverse technische Verbesserungen zum Tragen. So erhielt der Motor fünf statt drei Hauptlager und für das Hinterachsgetriebe gab es ein optionales Kühlsystem.

Zwei-Liter-Version als Topmodell

Anfang 1967 stellte Datsun den Sports 2000 Fairlady (SR311/SRL311) als neue Topmotorisierung vor. Neben dem zwei Liter großen Motor mit 99 kW/135 PS sorgte vor allem das Fünfgang-Getriebe für überraschte Gesichter. Die Synchronisierung stammte von Porsche. Gegen Aufpreis war ein Competition Paket mit von Mikoni unter Lizenz hergestellten Solex-Doppelvergasern und schärferer Nockenwelle erhältlich. Dieses steigerte die Leistung auf 110 kW/150 PS. Fahrzeuge für den australischen Markt erhielten diese Leistungssteigerung serienmäßig. Nach weniger als einem Jahr erhielt die komplette Baureihe eine modifizierte Karosserie mit steiler stehender Windschutzscheibe mit angeschraubtem Innenspiegel am Scheibenrahmen. Innen sorgten ein gepolstertes Armaturenbrett mit neu gestalteten Schalter und Sitze mit Kopfstützen für mehr Insassensicherheit. Datsun reagierte damit auf neue Zulassungsvorschriften in den USA. Ein solches Fahrzeug von 1968 im Erstlack steht aktuell bei BH Auction in Japan zum Verkauf. Es stammt aus zweiter Hand und kommt mit allen original mitgelieferten Werkzeugen inklusive Wagenheber sowie allen Bordbüchern. Bei einer Laufleistung von rund 24.900 Kilometern wurde 1980 ein Austauschtacho verbaut, der heute erst 9.400 weitere Kilometer anzeigt. Angesichts des Gesamtzustandes ist dieser Wert durchaus glaubhaft.

Bilder: BH Auction