Bugatti Divo Lady Bug

In Kooperation mit einem Kunden aus den USA entstand bei Bugatti das Einzelstück Divo Lady Bug. Bereits der normale Divo ist mit einer limitierten Auflage von nur 40 Exemplaren eine wahre Rarität. Bei diesem Fahrzeug stellte der Autobauer aus dem Elsass nun gezielt die Individualisierungsmöglichkeiten unter Beweis. Hierfür arbeitete man über annähernd zwei Jahre eng mit dem Kunden zusammen. Dieser bestellte seinen Divo direkt nach der Weltpremiere im August 2018. Für die Karosserie wünschte er sich ein geometrisch-dynamisches, algorithmisches Ausblendmuster. Rautenförmige Diamanten sollten einen speziellen Farbkontrast erzeugen. In den folgenden Monaten entstand aus dieser Idee ein fertiges Konzept.

1.600 Rauten von Hand ausgerichtet

Speziell für diesen Auftrag entwickelten die Bugatti-Designer die beiden Lackfarben ‚Customer Special Red‘ und ‚Graphite‘, jeweils mit Metallic-Effekt. Für die genaue Platzierung der Rauten auf der eher rundlichen Karosserie des Divo nahm man CAD-Daten und Computergrafiken zu Hilfe. Als hier die Abstände und Anordnungen passten, erhielt einer der Divo Prototypen eine erste Beklebung. Dabei stellte man schnell fest, dass die dreidimensionale Formgebung des Autos neue Herausforderungen mitbrachte und einige Umplanungen erforderlich machte. Die zweidimensionalen Rauten verzogen sich in den Krümmungen und Sicken. Digitale Anpassungen waren die Folge. Teilweise handelte es sich um Veränderungen im Millimeterbereich, die den Gesamteindruck perfektionierten. Bei insgesamt rund 1.600 Rauten ein sehr zeitaufwändiger Prozess.

Zweiwöchige Lackierarbeiten

„Bedingt durch die Natur des Projekts, eine 2D-Grafik auf eine 3D-Skulptur anzuwenden, waren wir nach mehreren gescheiterten Ideen und Versuchen der Aufbringung der Diamanten einmal kurz davor aufzugeben und zu sagen: Wir können den Kundenwunsch nicht umsetzen“, erklärt Jörg Grumer, Head of Colour & Trim bei Bugatti Design. Da das Team jedoch nicht aufgeben wollte, erzielte man letztlich ein mehr als überzeugendes Ergebnis. Anfang 2020 begannen schließlich die Arbeiten am Kundenfahrzeug. Jede einzelne Raute übertrug man auf eine Trägerfolie und damit auf die Karosserieteile. Anschließend überprüften die Designer die korrekte Positionierung und richteten bei bedarf einzelne Rauten neu aus. Immerhin gab es für den Lackierprozess nur einen Versuch. Der rote Grundlack war bereits aufgetragen. Über die aufgeklebten Rauten lackierte man dann von Hand den Farbton ‚Graphite‘.

Farbgebung führte zu Spitznamen Lady Bug

Nachdem diese Lackschicht getrocknet war, entfernten die Lackierer penibel jeden Rautenaufkleber, polierten die Karosserie und trugen den Klarlack auf. Insgesamt dauerte die komplette Lackierung zwei Wochen. Zum Schutz dieser einmaligen Farbgebung erfolgte anschließend eine Folierung mit Steinschlagschutzfolie von 3M. Bedingt durch die Farben rot und schwarz vergab der Kunde schließlich den Spitznamen ‚Lady Bug‘ (Marienkäfer). Bugatti machte keine Angaben dazu, wie hoch der Aufpreis für die aufwändige Lackierung ausfiel. Der Grundpreis des Divo betrug fünf Millionen Euro plus Steuern. Lady Bug ist bereits in der Garage des glücklichen Besitzers in den USA angekommen.

Bilder: Bugatti, ©Ted7