Bugatti Chiron Super Sport 300+
Seitdem Bugatti bekannt gegeben hat, dass man mit einem ’seriennahen Prototypen eines kommenden Chiron Derivats‘ auf dem Testgelände des Volkswagen Konzerns in Ehra-Lessien die Marke von 300 mph überschritten hat, diskutieren Autofans in aller Welt kontrovers darüber, was dieser Wert wirklich bedeutet und was genau Bugatti erreicht hat. Daher an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung
- Bugatti nutzte einen seriennahen Prototypen, der allerdings im Interieur im Vergleich zum nun kommenden Serienauto deutliche Veränderungen durch den fehlenden Beifahrersitz, einen Rennschalensitz für den Fahrer, einen Überrollkäfig und gewichtserleichternde Maßnahmen wie fehlende Verkleidungen aufweist
- der Wert von 304,773 mph (490,484 km/h) wurde nur in einer Richtung erfahren. Um einen gültigen Weltrekord aufzustellen hätte man nach geltendem Reglement innerhalb von einer Stunde nach dem ersten Lauf einen zweiten in entgegengesetzter Richtung zurücklegen müssen, um mögliche Vorteile durch Asphalt, Gefälle, Rückenwind und so weiter auszugleichen und einen Durchschnittswert zu ermitteln. Diese zweite Fahrt führte Bugatti jedoch nie durch, obwohl sie vorher bei den Rekordfahrten mit dem Veyron Super Sport und dem Veyron Grand Sport Vitesse durchgeführt wurden.
- sowohl die Reifen als auch die genaue Motorleistung des Prototypen hinterlassen Fragezeichen im Vergleich zum Serienauto. Ob Endkunden tatsächlich die gleiche Konfiguration erhalten, darf bezweifelt werden
- das Serienauto wird elektronisch auf 274 mph (440,96 km/h) begrenzt, wodurch es langsamer ist als der Rekordhalter Koenigsegg Agera RS, der im Durchschnitt über zwei Läufe 277,9 mph (447,236 km/h) erreichte – als serienmäßiges Kundenfahrzeug mit optional erhältlichem Überrollkäfig
Im Vergleich zum normalen Chiron erhöht Bugatti beim Chiron Super Sport die Motorleistung des acht Liter großen W16-Motors um 100 auf 1.600 PS (1.176 kW). Innen dominieren schwarzes Sichtcarbon in Kombination mit Leder und Alcantara in Beluga Black und orangefarbenen Akzenten. In die Kopfstützen und den seitlichen Kniestützen am Mitteltunnel ist der ‚Super Sport 300+‘-Schriftzug eingestickt, der sich zudem auflackiert auf den Einstiegsleisten und als LED-Logo beim Öffnen der Türen auf der Fläche neben dem Fahrzeug findet.
Aktuell sind offenbar noch wenige Exemplare der 30 geplanten Fahrzeuge über die weltweiten Bugatti Händler verfügbar. Als Preis verkündete man 3,5 Millionen Euro zuzüglich landesüblicher Steuern. In Deutschland müssen Interessenten also mit einer Rechnung in Höhe von 4.165.000 Euro rechnen. Erste Fahrzeuge erreichen ab Mitte 2021 die Garagen der wartenden Kunden.
Bilder: Bugatti