Alvis TF21 Graber Super

Seit 1966 kümmert sich die FIVA (Fédération Internationale des Véhicules Anciens) um alle Belange der ihr angeschlossenen Oldtimer-Clubs. Neben der Klassifizierung und Zertifizierung von Klassikern für Concours-Veranstaltungen beteiligt sich die Organisation an verschiedenen Events und vergibt bei zehn von ihnen einen Preis für das am besten erhaltene Fahrzeug (Best Preserved Vehicle Award), also den bestmöglichen Zustand ohne Restaurierung.

Eine dieser Veranstaltungen ist seit diesem Jahr die Pays de Fougères Rallye, die mit internationaler Beteiligung vom 25. bis 28. Mai zum 24. Mal in der französischen Fougères-Region im Nordwesten des Landes stattfand. Ein Team reiste sogar extra aus Thailand an. Vor Ort hatten es die FIVA-Vertreter Rainer Hindrischedt und Gautam Sen nicht leicht, sich für ein Fahrzeug zu entscheiden. Am Ende standen ein Lancia Flaminia und ein Alvis TF21 in der engsten Wahl.

Letztlich fiel die Wahl zugunsten des Alvis aus dem Besitz des Briten Paul Chasney. Es handelt sich um einen 1966 gebauten TF21, der bei Graber in der Schweiz eine Coupé-Karosserie erhielt. Es ist eine der sechs letzten Karosserien, die der traditionsreiche Betrieb rund um Hermann Graber erstellte. Zwischen Alvis und den Schweizern gab es eine enge Kooperation, durch die alle Fahrzeuge ab dem Modell TC durch Graber gestaltet wurden. Zumeist entstanden sie anschließend in Lizenz bei Willowbrook oder Park Ward. Allerdings konnten Kunden auch Einzelstücke direkt bei Graber bestellen. 1970 endete die Karosseriebaukunst durch den Tod von Hermann Graber.

Auch bei Alvis gingen die Lichter aus, sogar schon drei Jahre zuvor. 1965 übernahm Rover die angeschlagene Marke und brachte kurz darauf noch den bereits in der Entwicklung befindlichen TF21 als neuestes Modell auf den Markt. Allerdings konnte dieser keine Wendung mehr herbeiführen und so beendete man 1967 die Produktion. Vom TF21 entstanden lediglich 106 Exemplare. Unter seiner Haube steckt ein Reihen-Sechszylindermotor mit drei Litern Hubraum, der bereits für den TA21 entwickelt wurde. Er erstarkte durch drei SU-Vergaser auf 150 PS, womit man jedoch nicht gegen die damaligen Mitbewerber aus Großbritannien ankam, die inzwischen auf amerikanische V8-Triebwerke setzten.

Bilder: Guillaume Nédélec