60 Jahre Mazda Coupés

1960 begann die japanische Firma Toyo Kogyo mit der Produktion von Automobilen. 40 Jahre nach der Firmengründung erweiterte man gezielt das Portfolio, das bis dahin aus Kork und Maschinenbauteilen sowie ab 1930 zusätzlich aus Motorrädern bestanden hatte. Zudem hatte sich inzwischen der verkürzte Familienname von Firmengründer Jujiro Matsuda als Markenname durchgesetzt: Mazda. Am 28. Mai 1960 entstand das erste Exemplar des R360 als zweitüriges Coupé, auf das bis zum Jahresende weitere 28.416 folgten. Zeitweise erreichte Mazda bis zu 65 Prozent Marktanteil in der Kei-Car-Klasse. Während das Modellprogramm in den Folgejahren um Limousinen, Kleintransporter, Kombis und andere Varianten ergänzt wurde, blieben Coupés stets ein besonderer Bestandteil des Mazda-Angebotes. Schönste Formen und außergewöhnliche Eleganz lassen sich kaum besser verpacken als in einem zweitürigen Sportmodell.

Teilweise mit Design von Bertone

1967 erschien mit dem Cosmo Sport 110S der weltweit erste Sportwagen mit Zweischeiben-Kreiskolbenmotor. Dieser kam anfänglich mit 81 kW/110 PS, erhielt jedoch bereits ein Jahr später eine Leistungssteigerung auf 94 kW/128 PS. Heute ist dieser nur 1.176-mal gebaute, rechtsgelenkte Wagen ein gesuchtes Sammlerstück und erreicht mühelos sechsstellige Preise. Kurze Zeit nach der Premiere des Cosmo folgte auf Basis der Mittelklasselimousine Familia das Coupé R100, das in den Folgejahren zum ersten Exporterfolg wurde und fast 100.000-mal vom Band lief. Die Karosserieform stammte ebenso von Bertone aus Italien wie beim Luce R130, der ab 1969 das weltweit erste Fahrzeug mit Kreiskolbenmotor und Vorderradantrieb darstellte. 1970 folgte das größere Coupé Capella, das auf vielen europäischen Märkten das Zahlenkürzel 616 erhielt und erneut von Bertone gestaltet worden war. Ab 1972 gab es das neue Kreiskolbenmotor-Coupé RX-4, das auf einigen Märkten wie in Europa jedoch mit klassischem Vierzylindertriebwerk angeboten wurde. Parallel gab es das RX-3 Coupé und ab 1978 den keilförmigen Sportwagen RX-7 mit Klappscheinwerfern und großer gläserner Heckklappe.

Vom RX-7 bis zum MX-30

Während der RX-7 eines der erfolgreichsten Modelle mit Kreiskolbenmotor wurde, von dem allein in der ersten Generation mehr als 470.000 Exemplare entstanden, gab es parallel weitere Coupé-Modelle wie beispielsweise das 929 Coupé oder den Eunos Cosmo mit dem weltweit einzigen Dreischeiben-Kreiskolbenmotor und dem ersten serienmäßigen Navigationssystem mit Touchscreen-Display, der ausschließlich in Japan erhältlich war. Ähnlich exklusiv war das Kei-Car Autozam AZ-1 mit Flügeltüren. In Europa waren derweil Anfang der 1990er Jahre die Modelle MX-3 und MX-6 durchaus erfolgreich. 2003 erschien das viertürige Coupé RX-8. Diese Idee kam gerade im großen Stil auf den Markt, unter anderem auch von Mercedes-Benz und später von BMW. Mazda brachte ein viertüriges Coupé bereits 1989 erstmals mit dem 323F auf die Straße. Auch auf Basis des erfolgreichen Roadsters MX-5 gibt es seit 2006 Coupé-Versionen, wobei diese jeweils ihr festes Dach im Kofferraum versenken können. Neu ist seit kurzem das erste SUV-Coupé der Marke in Form des MX-30.

Bilder: Mazda