Volkswagen eKäfer
In enger Kooperation mit eClassics aus Renningen bei Stuttgart entstand bei Volkswagen Group Components eine seriennahe Studie eines elektrifizierten VW Käfer Cabriolet. Der Umbau wird ausschließlich mit Bauteilen aus dem Volkswagen-Konzernregal verwirklicht. So stammen der Elektromotor, das Eingang-Getriebe und das Batteriesystem aus der neuesten Generation des Kleinwagens e-Up!, der auf der IAA debütiert. Dort steht auch die eKäfer Studie zur Besichtigung bereit.
Der E-Motor und das Getriebe entstehen im VW-Werk Kassel, die Batterie-Komponenten liefert das Werk in Braunschweig zu. Gemeinsam bieten sie eine Leistung, die das des serienmäßigen Vierzylinder-Boxertriebwerks des Käfers bei weitem übersteigt. 60 kW/82 PS zerren an den Hinterrädern. Die im Wagenboden verbauten Akkus bestehen aus 14 Modulen und haben eine Gesamtkapazität von 36,4 kWh. Trotzdem bleibt das Leergewicht mit 1.280 Kilogramm erfreulich gering. Somit geht es in rund vier Sekunden auf 50 km/h, in etwa acht Sekunden auf 80 km/h und maximal auf bis zu 150 km/h. Als Reichweite sind mehr als 200 Kilometer angegeben.
Hinter dem rechten Rücklicht verbirgt sich der Anschluss zum Stromladen, der allen gängigen Industrienormen entspricht und damit auch die Verwendung von Schnell-Ladestationen zulässt. So können nach einer Stunde Ladezeit weitere 150 Kilometer gefahren werden. Da der vergleichsweise große Verbrennungsmotor mit seinen Anbauteilen entfällt, ergibt sich unter der hinteren Klappe des eKäfer ein zusätzliches Gepäckabteil. Weitere bauliche Veränderungen sind neue Schwellerverkleidungen und der Entfall der unterhalb der Heckstoßstange angebrachten Auspuffendrohre.
Auf der nun entwickelten Basis könnten in Zukunft weitere elektrifizierte Heckmotor-Klassiker von Volkswagen bis hin zum lautlos rollenden Porsche 356 folgen. Zudem denkt eClassics bereits über den Einsatz des neuen Modularen Elektroantriebs-Baukasten (MEB) nach. Dadurch ließen sich auf lange Sicht die Reichweite und Leistung deutlich erweitern. Nach der IAA soll jedoch erst einmal der eKäfer in Kleinserie gehen – sofern sich Besitzer von klassischen Käfern interessiert zeigen.
Bilder: Volkswagen