Volkswagen e-Bulli

Nachdem eClassics gemeinsam mit Volkswagen im vergangenen Jahr auf der IAA einen Umbau des Käfers auf Elektroantrieb vorgestellt hatte, folgt nun in Zusammenarbeit mit Volkswagen Nutzfahrzeuge ein vergleichbarer Kit für den T1 Bulli. Als e-Bulli sollte dieses Fahrzeug eigentlich in der kommenden Woche auf der Techno Classica in Essen debütieren. Da diese Messe allerdings aufgrund der Corona-Pandemie auf Ende Juni verschoben wurde, verlagerte man die Premiere auf die Online-Welt.

Als Basis für das Präsentationsfahrzeug dient ein T1 ‚Samba‘ aus dem Baujahr 1966, der rund 50 Jahre in Kalifornien verbracht hatte. Nach einer umfangreichen Restaurierung der Karosserie erhielt dieses Fahrzeug einen modernen Antrieb mit Komponenten aus dem VW-Konzernbaukasten. Hierfür taten sich die Mitarbeiter von Volkswagen Nutzfahrzeuge mit einigen Experten von Volkswagen Group Components zusammen, um diese Bauteile der neuesten Elektrofahrzeuge von VW in den e-Bulli zu integrieren. Das originale Vierzylinder-Boxertriebwerk mit 32 kW/44 PS wich also einem Elektromotor mit 61 kW/83 PS an der Hinterachse. Auch das Drehmoment stieg signifikant von originalen 102 auf 212 Newtonmeter an. So erreicht der e-Bulli bis zu 130 km/h Höchstgeschwindigkeit. Für die Kraftübertragung steht ein Eingang-Getriebe zur Verfügung, dessen Fahrstufen über einen Wählhebel zwischen den Vordersitzen angewählt werden können. Neben P, R und D gibt es hier auch die Stufe B, in der der Fahrer den Grad der Energierückgewinnung beim Bremsen (Rekuperation) einstellen kann. Diese Zusatzladung fließt in den 45-kWh-Lithium-Ionen-Akku im Fahrzeugboden, während die Steuerungselektronik unter der Motorhaube im Heck sitzt. Als Reichweite gibt eClassics mehr als 200 Kilometer an. An Schnellladesäulen können innerhalb von 40 Minuten bis zu 80 Prozent des Akkus geladen werden.

Um den e-Bulli an das neue Leistungsvermögen anzupassen, konzipierten die Ingenieure von Volkswagen Nutzfahrzeuge ein neues Fahrwerk mit Mehrlenkerachsen vorn und hinten, Gewindefederbeinen und verstellbaren Stoßdämpfern. Auch die Zahnstangenlenkung und die innenbelüfteten Scheibenbremsen sind neue Komponenten. Breitere Räder mit Weißwandreifen und Felgen im klassischen Stil füllen die Radhäuser gekonnt aus. Für die Karosserie entschied sich das Team für eine Zweifarblackierung in den Farbtönen ‚Energetic Orange metallic‘ und ‚Golden Sand metallic matte‘. In den runden LED-Scheinwerfern integrierte man Tagfahrleuchten. Zudem sitzen am Heck LED-Ladeindikatoren, die dem Fahrer anzeigen, wieviel Ladung sich noch in den Akkus befindet.

Speziell im Innenraum finden sich diverse Veränderungen im Vergleich zum Originalzustand eines T1 Samba von 1966. So entschied man sich für Ledersitzbezüge in den Farben ‚Saint-Tropez‘ und ‚Saffrano Orange‘. Neben dem bereits erwähnten neuen Getriebewählhebel installierte man auch den Start-Stopp-Knopf für den Elektromotor. Der komplette Fahrzeugboden wurde mit Massivholz in Schiffsdielenoptik ausgelegt. Über den Köpfen blieb es beim Dach mit integrierten Zusatzscheiben und einem großen Stofffaltdach. Davor befindet sich ein großes Touchscreen-Tablet, über das auf diverse Funktionen der ‚We Connect‘-App und weiterer Apps zugegriffen werden kann. Vor dem Fahrer findet sich ein neu gestalteter Tacho mit integriertem, zweizeiligen Display. Dieses zeigt Informationen über den Ladezustand, die Reichweite und weitere Fahrzeuginformationen an. Das Radio im Retrolook verfügt über alle modernen Optionen wie Bluetooth, DAB+ und USB-Anschlüsse. An unsichtbarer Stelle verbaute man einen Subwoofer, um den Musikgenuss deutlich zu steigern.

eClassics bietet den Umbau zum e-Bulli für alle Volkswagen T1, T2 und T3 ab sofort an. Für den T1 kostet dies inklusive des neues Fahrwerks ab 64.900 €.

Bilder: Volkswagen Nutzfahrzeuge