Thornley Kelham Lancia Aurelia Outlaw European CSL

Als ultimative Variante des Outlaw-Umbaus der Lancia Aurelia präsentiert der britische Oldtimerexperte Thornley Kelham nun den European CSL. Im Gegensatz zu den bisherigen sechs Outlaws erhalten diese drei finalen Fahrzeuge eine handgefertigte Karosserie aus Aluminium. Dadurch werden sie rund 75 Kilogramm leichter. Verglichen mit der serienmäßigen Lancia Aurelia B20 GT fällt beim Outlaw die niedrigere Dachlinie mit flacheren Scheiben auf. Diese Idee stammt jedoch nicht von Thornley Kelham, sondern direkt von Lancia. Dort entstand Anfang der 1950er Jahre ein besonderes Fahrzeug für Motorsporteinsätze, in der Hoffnung auf höhere Endgeschwindigkeiten durch die verbesserte Aerodynamik. Dieses Auto gehörte Giovanni Bracco, der damit 1951 an der Mille Miglia, Le Mans, den 6 Stunden von Pescara, dem Nachtrennen von Caracalla und der Carrera Panamericana teilnahm. Lange galt dieser Aurelia als verschollen. Nach seiner Wiederentdeckung wurde er bei Thornley Kelham umfangreich restauriert, wodurch dort die Idee zu den neun Outlaw-Fahrzeugen entstand.

Viel Handarbeit

Beim European CSL bleibt das Design mit abgesenktem Dach erhalten. Im Vergleich zur Serien-Aurelia sind die Kotflügel verbreitert ausgeführt. Alle benötigten Aluminiumteile entstehen dabei von Hand auf den Millimeter genau. Für den gesamten Arbeitsprozess von einer originalen Aurelia B20 GT bis zum fertigen Outlaw vergehen je nach Sonderwünschen mindestens 5.000 Stunden. Davon entfällt fast die Hälfte, nämlich rund 2.200 Arbeitsstunden auf die Restaurierung und Modernisierung des Chassis mittels zusätzlicher Versteifungen. Bei den exakten Karosserieformen und Details wie dem links unterhalb der Heckscheibe nach außen ragenden Tankdeckel mit Schnellverschluss weicht das britische Team bewusst vom Original ab. Für die Lackierung und diverse Poliervorgänge vergehen rund 800 Arbeitsstunden, bis alles perfekt ist.

300 PS starker V6-Motor

Als Antriebsquelle sitzt unter der Motorhaube ein 3,2 Liter großer V6 nach „Busso“-Spezifikationen. Dazu gehören komplett feingeschliffene Zylinderköpfe, eine frei programmierte Benzineinspritzung und ein Fünfgang-Getriebe in Transaxle-Bauweise an der Hinterachse. Alle Arbeiten am Triebwerk erfolgen in der hauseigenen Technikabteilung. Am Ende stehen mehr als 300 PS im Datenblatt. Ein ordentliches Plus im Vergleich zum Serien-Aurelia (118 PS) oder den bisherigen Outlaw-Modellen (220 PS). Für das Fahrwerk, die Bremsen und die Lenkung kommt eine sogenannte „Fast Road“-Spezifikation zum Einsatz. Diese beinhaltet unter anderem Scheibenbremsen, ein Sperrdifferenzial und eine Zahnstangenlenkung. Optional gibt es eine Servolenkung und eine komplett modernisierte Hinterachsaufhängung. Das Leergewicht beträgt lediglich 1.100 Kilogramm.

Frei konfigurierbar

Wie bei den bisherigen Outlaw Aurelias können die Interessenten für die finalen drei Autos ihre Konfiguration frei wählen. Dies gilt sowohl für die farbliche Gestaltung der Karosserie als auch für das Interieur. Hier besteht die Wahl zwischen verschiedenen Sitzformen, feinsten Bezügen in Connolly-Leder (auf Wunsch zweifarbig) sowie Holz-Lenkrädern. Zur Serienausstattung gehören eine Klimaanlage, ein komplett integrierter Überrollkäfig und ein Alcantara-Dachhimmel. Die genaue Gestaltung des Armaturenbretts inklusive Anordnung der Rundinstrumente unterliegt ebenso den Wünschen des Kunden, wie die Ausführung des Bereiches hinter den Sitzen. Hier besteht beispielsweise die Möglichkeit ein edles Gepäckabteil einzubauen. Den Preis für ein solches Fahrzeug erfahren Interessenten direkt bei Thornley Kelham.

Bilder: Thornley Kelham, Charlie B. Photography