Seat 1500

Mit dem 1500 stieg Seat 1963 ins Feld der Mittelklasse auf. Damit ist er der Urahn von Modellen wie 132 und Exeo. Passend zur Ära erhielt der Wagen ein trapezförmiges Design mit reichhaltiger Chromverzierung. Die Kotflügel füllten Diagonalreifen in Weißwandausführung aus. In den spanischen Medien galt der Seat 1500 aufgrund seiner Größe und luxuriösen Ausstattung als Chauffeur-Auto. Tatsächlich fiel der Wagen in Länge, Breite und Höhe sogar größer aus als manche Mitbewerber aus den USA. Dabei blieb der 1500 jedoch günstiger.

Limousine und Kombi

Neben Firmenchefs und Politikern versuchte Seat auch größere Familien mit dem 1500 zu überzeugen. Da die vordere Sitzbank offiziell für drei Passagiere zugelassen war, konnten bis zu sechs Personen mitfahren. In einigen spanischen Städten kauften auch Taxi-Betriebe und Fahrdienste dieses Auto und beluden es teilweise auch schon mal mit mehr Passagieren als erlaubt. Neben der klassischen Limousine gab es auch eine Kombi-Variante. Da Seat als spanische Schwesterfirma von Fiat entstand, ist auch der 1500 eine Lizenzproduktion. Modifikationen und Weiterentwicklungen liefen parallel ab. So gab es ab 1967 einen Drehstromgenerator anstatt der 400-Watt-Lichtmaschine sowie fünf statt vier Radbolzen.

Unter der Motorhaube befand sich ein 1,5 Liter großer Vierzylinder mit 72 PS und 125 Newtonmetern Drehmoment. Diese Kraft gelangte über ein vollsynchronisiertes Viergang-Getriebe mit Schalthebel an der Lenksäule auf die Hinterachse. Dank eines moderaten Leergewichts von 1,2 Tonnen erreichte der Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 120 km/h. Im Teillastbereich schaltete das Fahrzeug einen der zwei Vergaser ab und verbrauchte damit deutlich weniger Kraftstoff. In Kombination mit dem 60 Liter großen Tank erlaubte dies große Reichweiten. Sicherheit im Straßenverkehr unterstützte Seat durch den Einbau einer Scheibenbremsanlage rundum inklusive Bremskraftverstärker.

Auch als Diesel erhältlich

Die Serienausstattung umfasste Windabweiser, Sonnenblenden die sich zur Seite drehen ließen und auf der Beifahrerseite einen Spiegel enthielt, eine Mittelarmlehne hinten, Leseleuchten sowie ein abschließbares Handschuhfach. Am Armaturenbrett gab es bereits eine Druckanzeige für das Motoröl und im Fußraum einen Trittschalter für den Scheibenwischer. 1969 erfolgte eine große Modellpflege, durch die vorn statt Einzelleuchten Doppelscheinwerfer zum Einsatz kamen. Zugleich erweiterte Seat das Motorenprogramm um einen 1,8 Liter großen Diesel mit 46 PS. Diese Variante lief als Seat 1800 Diesel. Zwei Jahre später ersetzte der bei Mercedes-Benz zugekaufte zwei Liter große Dieselmotor aus dem 200 D mit 55 PS dieses Modell als Seat 1500 Diesel 2000. Die Produktion endete 1972.

Bilder: Seat