RUF CTR3

Während in Zuffenhausen bei Stuttgart bereits sehr ordentliche Sportwagen in Serienproduktion entstehen, produziert RUF einige Kilometer südlich in Pfaffenhausen im Kundenauftrag und in Kleinserie eigene Traumwagen auf Basis von Porsche-Rohkarosserien. Mit einer Ausnahme: 2007 präsentierte man mit dem CTR3 einen Mittelmotor-Supersportwagen, der lediglich den Vorderwagen bis zur A-Säule vom damaligen Porsche 911 der Baureihe 997 übernahm. Dahinter schließt sich ein gemeinsam mit der kanadischen Firma Multimatic entwickeltes Chassis aus Stahl, Aluminium und einem Kevlar-Carbon-Verbundwerkstoff an. Die Heckleuchten stammen von der ersten Cayman-Generation 987.

Das Chassis trägt direkt hinter den beiden Passagieren einen 3,8 Liter großen Sechszylinder-Boxermotor, der in seinen Grundzügen zwar von Porsche stammt, jedoch von RUF mittels einer doppelten Turboaufladung auf volle 700 PS aufgerüstet wurde. Ursprünglich gab es nur ein sequenzielles Sechsgang-Getriebe, um diese Kraft auf die Hinterräder zu übertragen. Später folgte die Adaption von Porsches Doppelkupplungsgetriebe für noch schnellere Gangwechsel. Um den Supersportwagen sicher wieder zum Stillstand zu bringen, kommen perforierte und innenbelüftete Carbon-Scheibenbremsen zum Einsatz.

2012 folgte die Einführung des CTR3 Clubsport mit mehr Anpressdruck durch eine veränderte Aerodynamik mit breitem Carbon-Heckflügel sowie einer Leistungssteigerung auf 777 PS. Insgesamt baute RUF bis heute erst 25 Exemplare des CTR3 in beiden Varianten auf. Diese gingen an Kunden in aller Welt, sowohl in Europa als auch in Asien sowie Nord- und Südamerika. Das zweitgebaute Fahrzeug erhielt ein Erstbesitzer in den USA, der insgesamt fast 25.000 Euro an Extras verbauen ließ. Dazu zählen eine Lackierung im matten ‚Chroma Flash Hologram‘, eine Lederausstattung in Lippenstiftrot, steingraue Teppiche und Alcantara-Details, eine hydraulisch auf Knopfdruck anhebbare Vorderachse, ein Reifendruckkontrollsystem, Sechspunktgurte und ein umfangreiches Infotainmentsystem inklusive Navigationssystem, CD-Wechsler und Telefonmodul.

Auf den Erstbesitzer folgten einige weitere Autosammler in den USA, die den CTR3 in den zurückliegenden zehn Jahren in ihren Garagen stehen hatten. Sie sahen den Wagen allerdings lieber an, als ihn wirklich zu fahren. Auf dem Kilometerzähler stehen erst 1.563 Meilen. Bonhams versteigert den Supersportwagen nun im Rahmen des The Quail während der Monterey Car Week und erwartet dabei einen Zuschlagspreis im Bereich zwischen 700.000 und 900.000 US$. Im Mai versteigerte RM Sotheby’s einen CTR3 Clubsport als Neuwagen für knapp über 1,1 Millionen Euro.

Bilder: Bonhams