Rolls-Royce Silver Cloud II Drophead Coupé

Im April 1955 debütierte mit dem von John Polwhele Blatchley gestalteten Silver Cloud das erste komplett neu entwickelte Nachkriegsmodell von Rolls-Royce. Vier Jahre später ersetzten die Briten das letzte verbliebene Vorkriegselement, den Reihensechszylindermotor, durch einen neuen V8 mit 6,2 Litern Hubraum. Dieses Triebwerk hielt sich letztlich in immer wieder modernisierter Form bis in die 90er hinein unter der Motorhaube diverser Rolls-Royce-Modelle. Mit diesem Motor wechselte die Bezeichnung auf Silver Cloud II, wobei ansonsten nur wenige Elemente verändert oder verbessert wurden. Kaum verwunderlich, da die Fahrzeuge der britischen Marke zu den besten der Welt zählten. Von der Werbeagentur von David Ogilvy stammt der passende Slogan: „Das lauteste Geräusch an Bord ist bei 100 Stundenkilometern das Ticken der Uhr.“ Während zur Leistung wie damals üblich keine Angaben gemacht wurden, ist auf jeden Fall klar, dass die Kräfte über eine Viergang-Automatik auf die Hinterräder gelangen.

Insgesamt entstanden zwischen 1959 und 1962 2.717 Exemplare des Rolls-Royce Silver Cloud II, wovon 299 das optionale Chassis mit langem Radstand erhielten. Auf der kurzen Basis fertigte H.J. Mulliner im Werksauftrag 107 Cabriolets mit dem typisch britischen Namen Drophead Coupé. DM Historics aus Tonbridge südöstlich von London bietet aktuell ein solches Fahrzeug aus dem Jahr 1960 an, eines von nur 32 mit Rechtslenkung. Dieses Drophead Coupé in Silber metallic mit roten Ledersitzen ging an den südafrikanischen Millionär Max Wilson, der neben der offenen Karosserieform auch alle verfügbaren Extras inklusive elektrischen Fensterhebern, Radioantenne, Lautsprechern in der hinteren Armlehne und Weißwandreifen ordert. Er behielt den Rolls-Royce rund 25 Jahre lang und verkaufte ihn dann über einen Oldtimerhändler an einen Herrn Theodorovich in Hongkong. Dieser ließ den Wagen beim Händler für rund zehn Jahre einlagern und in dieser Zeit weiß umlackieren. 2011 gelangte der Wagen schließlich endlich nach Hongkong, sechs Jahre später wechselte er zum zweiten Mal den Besitzer und ging zurück nach Großbritannien.

Bei DM Historics erhielt das seltene Drophead Coupé eine vorsichtige Restaurierung inklusive Neulackierung im Originalfarbton ‚Shell Grey‘ inklusive handgemalten roten Pinstripes an den Seiten. Auch die Radkappen der 15 Zoll großen Räder tragen handgezogene rote Streifen. Alle Anbauteile wurden neu verchromt, wodurch sie im Sonnenlicht hell funkeln. Innen findet sich das originale Walnussholz-Armaturenbrett mit korrekten Rundinstrumenten und dem typischen Dreispeichenlenkrad. Passend zum frischen roten Leder verlegte man Teppiche im korrekten Grauton, den der Wagen ab Werk erhalten hatte.

Falls Sie Interesse an diesem seltenen Rolls-Royce Silver Cloud II Drophead Coupé by H.J. Mulliner zum Preis von 345.000,- GBP (rund 399.000,- €) haben, können Sie sich an DM Historics wenden. Ansonsten lohnt sich ein Blick in unsere Fotogalerie, um ins Träumen zu geraten.

Bilder: DM Historics