Radford Type 62-2
Nachdem Radford im Mai eine moderne Interpretation des Lotus 62 von 1969 präsentierte, folgt nun mit dem Type 62-2 die Präsentation des finalen Designs. Bei der Weltpremiere des Sportwagenprojektes trug dieser noch eine relativ kantige Karosserie, die stark von den 1960er Jahren inspiriert war. Radford ist eine neue Firma, die von einer Karosseriebaufirma gleichen Namens abstammt, die vor diversen Jahrzehnten Autos für VIPs baute. Unter anderem hatte man alle vier Sänger der Beatles als Kunden. Zudem war Radford an der Entwicklung der ersten Exemplare des Ford GT40 beteiligt. Die heutige Firma wird von Ant Anstead, Mark Stubbs, Jenson Button und Roger Behle geführt. Mit dem Type 62-2 entwickeln sie nun eine Hommage an den klassischen Lotus, die keinesfalls als plumpe Kopie gedacht ist.
Lotus Evora als Basis
Gemeinsam mit Lotus entstanden Fahrwerk und Antrieb des Type 62-2. Als Basis dient dabei der Evora. Entwicklungsziel war dabei ein absolut ungefiltertes Fahrvergnügen. Hinter den Passagieren sitzt der bekannte, 3,5 Liter große V6-Kompressormotor mit 430 PS. Gegen Aufpreis ist eine Leistungssteigerung auf 500 PS erhältlich. Diese erfolgt über modifizierte Kolben, Pleuel und Nockenwellen sowie eine veränderte Steuerungssoftware. Für die Kraftübertragung auf die Hinterräder steht ein manuelles Sechsgang-Getriebe oder eine Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe bereit. Die Abstimmungsfahrten erfolgen unter anderem durch den ehemaligen F1-Weltmeister Jenson Button. Er unternahm bereits diverse Tests mit dem Prototypen. Das Chassis besteht aus hochqualitativem, verklebten und verschweißten Aluminium. Hinzu kommt eine Carbon-Sicherheitszelle, die die Schottwand, den Windschutzscheibenrahmen und die Dachstruktur umfasst. Für die Karosserieteile kommt ebenfalls Carbon zum Einsatz. Dies sorgt dafür, dass das Trockengewicht auf unter eine Tonne sinkt.
Finales Design eng am Lotus 62, aber moderner
Auf vier gerenderten Designzeichnungen ist nun das finale Design des Type 62-2 zu sehen. Optisch erinnert der Wagen weiterhin an den klassischen Lotus 62, bringt jedoch auch moderne Elemente mit. Die fast quadratischen Scheinwerfer zeigen LED-Tagfahrleuchten als Umrandung. Der zentrale Wasserkühler bezieht seine Kühlluft durch den mittleren Lufteinlass in der Frontschürze und entlässt heiße Abluft durch eine Öffnung in der vorderen Haube. Für den Mittelmotor führen seitliche Öffnungen hinter den Türen Frischluft heran. Mark Stubbs sorgte als Chefdesigner für eine gefällige Formensprache mit Rundungen und Kanten, jedoch ohne zu verspielte Details. Auffällig ist dabei vor allem die geringe Höhe von nur 1,13 Meter. Für den notwendigen Anpressdruck sorgen ein Diffusor und die beiden Spoilerecken am Heck sowie der komplett verkleidete Unterboden.
62 Exemplare ab Anfang 2022
Es bleibt bei der Limitierung auf lediglich 62 Exemplare. Jedes Fahrzeug entsteht passend zum jeweiligen Kundenwunsch. Bei der Weltpremiere im Lyon Air Museum in Orange County, Kalifornien, zeigte Radford zwei Varianten. Als „Classic“ fallen die Spoilerecken am Heck weg und der Wagen zeigt sich einfarbig in Wunschfarbe. Vorn 17 und hinten 18 Zoll große Fünfspeichenfelgen runden die Optik ab. Als „Gold Leaf“-Version erinnert der Type 62-2 gezielt an die Rennlackierung des Lotus 62 in Rot, Weiß und Gold. Zudem erhält diese Variante vorn 18 und hinten 19 Zoll große, zweiteilige Räder, die optional mit klassischem Zentralverschluss versehen sind und serienmäßig die Leistungssteigerung. Alle Modelle erhalten eine Abgasanlage aus ultraleichtem Titan und einstellbare Dämpfer. Zu Preisen machte Radford noch keine Angaben. Erste Auslieferungen werden für Anfang 2022 erwartet. Zuvor zeigen die Briten noch Bilder vom Interieur.
Bilder: Radford