Panther J72
Britische Autos mit einer Wildkatze im Namen kommen von Jaguar. Soweit, so richtig. Allerdings gab es ab 1972 eine weitere Automarke, die den beiden genannten Anforderungen gerecht wurde. Dabei handelte es sich um Panther Westwinds aus Weybridge. Firmengründer Robert Jankel arbeitete nach seiner Schulzeit kurz erfolglos als Autoverkäufer und stieg dann in das Kinder- und Jugendmode-Unternehmen Goldfields ein, das seiner Familie gehörte. Allerdings zog es ihn schon bald zurück zu den Autos und so verkaufte er 1972 seine Anteile und begründete Panther Westwinds. Auf Basis von Großserientechnik wollte er eigenständige Fahrzeuge erschaffen, die in den Bereichen Sportwagen und Luxusautos einsortiert werden sollten. 1980 ging es der Firma finanziell so schlecht, dass Robert Jankel sie schließlich verkaufte. Neuer Eigentümer wurde das südkoreanische Unternehmen Jindu Industries unter der Leitung von Young C. Kim. Im November 1986 übernahm die SsangYong Group und gliederte Panther in die bereits bestehende Autosparte ein.
Panther 6 und J72 sind bis heute bekannt
Bis 1990 entstanden die Fahrzeuge in Großbritannien, anschließend bis 1992 in Südkorea. Danach konzentrierte sich SsangYong auf die Produktion von Geländewagen. Robert Jankel gelang es 2001, den Markennamen Panther zurückzukaufen. Er wollte tatsächlich noch einmal ins Sportwagengeschäft zurückkehren und arbeitete hierfür an einem neuen Modell. Durch seinen Tod am 25. Mai 2005 kamen diese Arbeiten zum Erliegen. Heute sind besonders die offenen Sportwagen mit von Vorkriegsautos inspirierter Optik bekannt. Allerdings gibt es ein besonderes Modell, dass die Herzen von Autofans ebenfalls höher schlagen lässt. 1977 präsentierte Robert Jankel den Panther 6, dessen Name auf die Anzahl der Räder hindeutete. Die beiden lenkbaren Vorderachsen mit 14-Zoll-Rädern nahmen das Konstruktionsprinzip des Tyrrell P34 aus der Formel-1-Weltmeisterschaft auf. Hinter den Passagieren steckte ein 8,2 Liter großer V8-Motor von Cadillac mit doppelter Turboaufladung. Es blieb bei lediglich zwei Exemplaren.
















































Diverse Modellreihen bis 1987
Ursprünglich ging es bei Panther 1972 mit dem J72 los. Dieser Wagen orientierte sich im Design eng am Jaguar SS 100 aus der Vorkriegszeit. Von Weitem konnte man selbst Experten täuschen. Allerdings benötigten die modernen Triebwerke von Jaguar, die für den J72 verfügbar waren, mehr Kühlluft als die Motoren des SS 100. Somit verbaute Panther zusätzliche Lufteinlässe oberhalb der Stoßstange und seitlich an der Motorhaube. Mit ähnlicher Optik entstand ab 1974 die verlängerte Limousine DeVille mit dem V12-Triebwerk des Jaguar XJ12. Weitere zwei Jahre später erschien der Panther Lima als weiterer zweisitziger Roadster mit runderer Optik und Technik von General Motors. Dieser wurde 1984 zum Kallista mit Ford-Sechszylindermotor. Parallel bot man ab 1974 35-mal den Rio als konventionelle viertürige Limousine auf Basis des Triumph Dolomite an. 1987 erschien als finales Projekt der Panther Solo als Sportcoupé, von dem maximal 25 Exemplare entstanden sind. Daneben produzierte man auch Autos für andere Hersteller wie Felber.
Panther J72 bei BH Auction
Das japanische Auktionshaus BH Auction versteigert in Kürze gemeinsam mit Yahoo einen Panther J72 von 1976. Bis 1981 hatte Panther rund 500 Exemplare dieses zweisitzigen Sportwagens in Umlauf gebracht. Dabei konnten die Kunden aus diversen Optionen auswählen. In diesem Falle arbeitet der 4,2-Liter-Reihensechszylinder aus dem Jaguar XJ6 unter der mittig geteilten Haube. Seine Motorkraft überträgt er mittels einer Dreigang-Automatik von BorgWarner auf die Hinterräder. Auf dem Tacho dieses Fahrzeugs stehen gerade einmal 20.900 Kilometer Laufleistung.
Bilder: BH Auction