Oldtimerkauf per Online-Auktion

Durch die aktuelle Corona-Pandemie mussten sich viele Firmen umstellen. Veranstaltungen mit vielen Besuchern waren zeitweise überhaupt nicht möglich und sind auch aktuell noch schwierig umzusetzen. Zahlreiche Automessen wurden daher erst weit nach hinten verschoben und schließlich ganz abgesagt. Das Gleiche gilt für große Autoauktionen. Zumindest in diesem Fall heißt die einfache Lösung: Wechsel ins Internet. Alle großen Auktionshäuser wie RM Sotheby’s, Bonhams, Gooding & Company oder Artcurial verlagerten den Hauptteil ihrer Aktivitäten ins Worldwide Web. Im Rahmen von Online-Auktionen wurden seit Anfang 2020 mehr hochklassige Fahrzeuge versteigert als jemals zuvor.

Wunschklassiker findet man häufig in Auktionen

Aber wie funktioniert so eine Online-Auktion eigentlich aus Sicht eines Kunden? Diesen Weg möchten wir an dieser Stelle einmal gemeinsam mit unserem Kooperationspartner BIDaCLASSIC vorstellen. Zum einen, um eventuelle Ängste vor einem solchen Kauf ohne vorherige Besichtigung zu nehmen und zum anderen um die wichtigsten Fragen zur Abwicklung zu klären. Alles beginnt mit dem Wunsch nach einem Auto. Für unser Beispiel gehen wir von einem Lancia Aurelia B24 Convertible aus. Diesen Klassiker gab es zwischen 1955 und 1958 in einer Gesamtstückzahl von nur 521 Fahrzeugen. Entsprechend selten taucht eines davon beim lokalen Autohändler auf. Um diesen Traum-Oldtimer zu bekommen lohnt sich daher nur der Blick in die Kataloge der Auktionshäuser. BIDaCLASSIC hat momentan tatsächlich eine solche Rarität im Angebot.

Text und Bilder gründlich studieren

Nachdem das Wunschfahrzeug entdeckt ist, geht es an die gründliche Lektüre der zur Verfügung gestellten Informationen. Hier gibt es zwischen den Auktionshäusern durchaus Unterschiede. Bei BIDaCLASSIC gibt es neben den Grunddaten und einem Text zur Geschichte des jeweiligen Fahrzeugs zahlreiche Datenfelder, die der Verkäufer zusätzlich ausfüllen kann, um das Auto bestmöglich zu beschreiben. Ein weiterer guter Indikator für oder gegen ein Auto sind die zur Verfügung gestellten Bilder. Hier lohnt sich ein Blick auf die Details und alle Kanten. Sollten dennoch Fragen zum Zustand offenbleiben, kann man die Auktionshäuser direkt anschreiben. Im direkten Telefonat oder Videotelefonat können dann alle Punkte durchgegangen werden. Um auf das Wunschfahrzeug bieten zu können, muss man sich für die Auktion registrieren. Dieser Vorgang ist kostenfrei, erfordert allerdings einige Minuten, da man üblicherweise eine Kopie des Ausweises hochladen muss. Anschließend dauert die Freischaltung in der Regel zwischen vier Stunden und einem Werktag, je nach Auktionshaus.

Verschiedene Auktionsvarianten

Während manche Auktionen an einem bestimmten Tag stattfinden, gibt es daneben auch Veranstaltungen, die über einen gewissen Zeitraum (meist eine Woche) laufen. In dieser festgelegten, gut sichtbaren Zeit können Gebote abgegeben werden, wobei der jeweils Höchstbietende am Ende der Auktion den Zuschlag erhält. Sonderfälle sind dabei Auktionen, die einen Mindestwert erreichen müssen (auf englisch „Reserve“ genannt). Ist dieser Wert nicht überschritten, erfolgt trotz Auktionsende kein Zuschlag. Allerdings kommen die Auktionshäuser in einem solchen Fall üblicherweise auf den oder die Höchstbietenden zu und bieten eine Nachverhandlung zwischen ihnen und dem Anbieter an. BIDaCLASSIC hat darüber hinaus sogenannte Blindauktionen im Programm, bei denen jeder Bieter maximal drei Gebote abgeben kann, jedoch nicht weiß, wie hoch das höchste insgesamt abgegebene Gebot liegt. Außerdem gibt es Auktionen mit Sofortkauf-Option, bei der man das entsprechende Fahrzeug zu einem vorher vom Verkäufer festgelegten Betrag direkt erwerben kann.

Im Kaufpreis ist (oft) der Transport nicht inklusive

Nehmen wir nun einmal an, dass Sie mit Ihrem Gebot am Ende der Auktion erfolgreich waren. Was passiert nun? Sie erhalten vom Auktionshaus eine Benachrichtigung per eMail, in der Ihnen zum Gewinn der Auktion gratuliert wird. Zudem beinhaltet diese eMail (oder eine weitere) die Rechnung inklusive Aufgeld. Jedes Auktionshaus verlangt einen prozentualen Anteil am Höchstgebot/Verkaufspreis zur Deckung der Unkosten für Personal und zur Verfügung gestellte Technik. Dieser finale Preis inklusive Aufgeld umfasst allerdings noch keine Transport- und Lagerungskosten, die je nach Anbieter zusätzlich erhoben werden, bis das jeweilige Auto abgeholt wird. Man sollte sich also schnell um einen Transporter bemühen. BIDaCLASSIC weicht an einer Stelle vom genannten Prozess ab: Selbst wenn ein Mindestpreis überschritten wurde, kann jeder Verkäufer am Ende einer Auktion entscheiden, ob er das Auto zum Höchstgebot abgeben möchte oder nicht. Erst wenn er zustimmt wird der Kaufvertrag gültig und die Rechnung per eMail verschickt.

Bilder: BIDaCLASSIC, Matthias Kierse