Morand Cars Hypercar

Beim Gedanken an Länder, in denen Supersportwagen gebaut werden, kommt man nicht unbedingt auf die Schweiz. Doch genau dort, im französischsprachigen Teil, entwickelt die Firma Morand Cars aktuell ihr Hypercar. Bereits der Vater des Firmengründers Benoît Morand, Louis Morand, hat Benzin in den Adern. Als Rennfahrer nahm er unter anderem am 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring, der Tour de France für Automobile oder den 500 Kilometern von Spa-Francorchamps teil. Im 1958 gegründeten Motorentwicklungszentrum arbeitete er an Projekten für Autohersteller, Motorsport-Teams und die Luftfahrt. Unter anderem bearbeitete Louis Morand Renntriebwerke, die zwischen 1972 und 1975 Meisterschaftstitel in Europa, den USA und Tasmanien einfuhren. Morand Cars hat seinen Hauptsitz nun lediglich zehn Kilometer entfernt von der Firma Moteurs Morand bezogen.

Schnell, leistungsstark und umweltfreundlich

Bei der Entwicklung des ersten Supersportwagens aus Schweizer Produktion arbeitet das Team rund um Benoît Morand mit der Firma Bcomp zusammen, die sich auf Kompositwerkstoffe und nachhaltige Materialien spezialisiert hat. Damit wird bereits klar, dass unter dem Projektnamen ‚Hypercar‘ nicht nur ein leistungsstarkes und schnelles Auto entsteht, sondern auch ein umweltfreundliches. Naturfaserkomponenten sollen Karosserie und Interieur bilden. Aktuell ist angedacht, den noch namenlosen Sportwagen in zwei Versionen, als Plug-In-Hybrid und als vollelektrisches Auto anzubieten. Beide sollen mit Allradantrieb ausgestattet sein. Beim Hybrid kombinieren die Schweizer einen V10-Benziner mit drei Elektromotoren zu einer Systemleistung von rund 1.200 PS. Derweil liegt die Gesamtleistung beim Elektrosportwagen bei rund 2.000 PS aus vier Elektromotoren. Als Ladezeit an Schnell-Ladesäulen erwartet Morand rund zehn Minuten. Beim Gewicht liegt die E-Version voraussichtlich 120 Kilogramm unter dem des Hybrid (1.250 zu 1.370 Kilogramm).

Zweite Entwicklungsphase beginnt

Diese Versprechungen sind hoch angesiedelt und müssen erst einmal in die Wirklichkeit umgesetzt werden. In unserer Bildergalerie sind Computerzeichnungen zu sehen, die aus der ersten Phase des Projekts stammen. Exakte Daten gibt es jedoch erst, wenn das Morand Hypercar real existiert. Aktuell beginnt die zweite Entwicklungsphase, in der auch fahrbare Prototypen aufgebaut werden sollen. Diese rollen, wenn alles gut läuft, im Jahr 2022 erstmals auf die Straße. Eine Serienproduktion ist frühestens ab 2023 zu erwarten.

Bilder: Morand Cars SA