Maggiore 308M

Restomod-Projekte haben Hochkonjunktur. Maggiore aus Italien präsentiert nun eines auf Basis des Ferrari 308. Hierfür arbeitet das 2019 durch Gianluca Maggiore begründete Unternehmen mit dem niederländischen Designstudio von Stefan Scholten zusammen. Während andere Restomods, speziell auf Porsche-Basis, ein modernes Auto auf alte Optik bringen, geht Maggiore den gegenteiligen Weg. Beim 308M nutzt man die inzwischen über 40 Jahre alte Form und bringt sie mit gezielten genutzten Mitteln in die Moderne.

Ferrari 308 mit Verbesserungen

Alles beginnt mit einem Basisfahrzeug, das komplett zerlegt und gegebenenfalls restauriert und repariert wird. Immerhin können in 40 Jahren diverse Dinge passieren, die sich durch Spachtel und Lack verbergen lassen. An einigen Stellen kommen Versteifungen zum Einsatz, um die Torsionssteifigkeit zu erhöhen. Zudem verbessert Maggiore durch einen neuen Lackaufbau den Korrosionsschutz. Bevor jedoch die Farbe aufgetragen wird, nimmt man diverse Modifikationen an der Rohkarosserie vor.

Jedes Karosserieteil erhielt dabei Veränderungen. Zuerst scannte Maggiore einen gut erhaltenen Ferrari 308 dreidimensional ein. Die Daten verwendete man, um neue Kotflügel und weitere Teile komplett aus Kohlefaser nachzufertigen. Dabei erhielt die Frontschürze eine neue Spoilerlippe und hellere Halogenleuchten, unterhalb der einst beliebten Klappscheinwerfer sitzen in neuen Vertiefungen Tagfahr-LEDs während die Klappen selbst funktionslos sind und auch an den Flanken finden sich neue Details. So führen hinter den Seitenscheiben neue Lufteinlässe zum Triebwerk, während die NACA-Einlässe hinter den Türen neue Sichtcarbon-Aufsätze erhielten. Oberhalb der neuen runden LED-Rückleuchten integrierte Maggiore eine neue Abrisskante im Heckabschluss. In den Radhäusern sitzen 17 Zoll große Leichtmetallräder im klassischen Design.

Modernisierte Optik, modifizierter V8

Innen folgte das Team der gleichen Philosophie wie außen. Die klassische Basis erhielt durch moderne Elemente eine deutliche Auffrischung. Kohlefaser, maschinenpoliertes Aluminium, Leder, Stoff und sogar Marmor kommen zum Einsatz, um Türtafeln, Sitze, Mitteltunnel, Armaturenbrett und andere Verkleidungen schöner zu machen. Hinter den Passagieren sitzt der 3,2 Liter große V8-Saugmotor mit vier Ventilen pro Zylinder und Einspritzsystem aus dem 308 QV. Dieser erhielt von Italtecnica diverse Modifikationen wie größere Zylinderbohrungen mit spezieller Beschichtung, neue Übermaß-Schmiedekolben, größere Ventile und eine neue Abgasanlage vom Krümmer bis zu den Endrohren. Dies führt zu einer Leistungssteigerung auf 300 PS und 300 Newtonmeter Drehmoment. Vorn verbreiterte Maggiore die Spur um 50 und hinten um 100 Millimeter. Hinzu kommt ein Koni-Sportfahrwerk und innenbelüftete, 280 Millimeter große Bremsscheiben mit Vierkolbensätteln von Brembo rundum.

Zum Preis des 308M machte Maggiore noch keine Angaben.

Bilder: Automobili Maggiore