Lotus Emira

Nachdem Lotus Anfang diesen Jahres das Produktionsende der Modelle Elise, Exige und Evora verkündet hatte, folgt nun die überraschende Premiere eines komplett neuen Sportwagens. Mit dem Emira debütiert voraussichtlich das letzte Fahrzeug mit reinem Verbrennungsmotor aus der Manufaktur im britischen Hethel. Als Basis dient dabei die neue Sportwagenplattform aus Aluminium, die Lotus kürzlich ankündigte. Sie entsteht in einer neuen Fabrikationsstätte in Norwich wie bereits seit 1996 bei Lotus üblich aus verklebten Aluminiumprofilen. Der Emira soll das hervorragende Handling und die Kraft der Auslaufmodelle mit einer bislang ungekannten Alltagstauglichkeit und hohem Komfort verknüpfen. Hinzu kommt reichlich neue Technologie. Das Sportfahrzeug erstreckt sich auf 4,41 Meter Länge, 1,90 Meter Breite, ist 1,23 Meter hoch und hat einen Radstand von 2.575 Millimetern. In der leichtesten Ausführung kommen dabei 1.405 Kilogramm Leergewicht zusammen.

Zwei Motoren und drei Getriebe stehen zur Auswahl

Als Antriebsquellen stellt Lotus den Käufern zwei Triebwerke zur Auswahl. Zum einen bleibt der 3,5 Liter große Toyota-V6-Kompressormotor erhalten, den Fans bereits aus Exige und Evora kennen. Im Emira leistet er 400 PS. Als Alternative gibt es ab Sommer 2022 einen von Mercedes-AMG zugekauften Vierzylinder-Turbomotor. Dieser schöpft aus zwei Litern Hubraum 360 PS. Gegenüber dem ursprünglichen Einsatzort im A 45, CLA 45 und GLA 45 erhält dieser Motor für Lotus einige spezifische Anpassungen. Diese sind allein schon nötig, da hier eine Mittelmotoreinbauposition mit Kraftübertragung an die Hinterräder vorhanden ist. Mercedes-AMG fungiert nicht nur als Motorenlieferant, sondern stieg zusätzlich als Technikpartner in das Emira-Projekt ein. Auf der Getriebeseite lässt Lotus den Kunden fast alle Freiheiten. Neben einem manuellen Schaltgetriebe gibt es optional sowohl eine Automatik als auch ein Doppelkupplungsgetriebe. Mit dem großen Motor beschleunigt der Emira in unter 4,5 Sekunden auf Tempo 100 und auf bis zu 290 km/h.

Optisch nah am Evija

Das Design des neuen Emira lehnt sich klar am kommenden Elektrosupersportwagen Evija an. Speziell in der Frontalansicht mit den senkrechten LED-Scheinwerfern und den großen Luftauslässen fällt dieser Markenzusammenhang auf. Letztere gehören zum ausgefeilten Aerodynamikkonzept des Emira. Der Fahrtwind geht vorn in die Stoßstange hinein, durch die Öffnungen oben heraus und anschließend entlang der Flanken zu den seitlichen Lufteinlässen für den Motor. In den Radhäusern sitzen serienmäßig 20 Zoll große Räder mit Reifen vom Typ Goodyear Eagle F1 Supersport. Im optionalen Drivers Pack erhalten die Kunden alternativ Michelin Pilot Sport Cup 2 Pneus. Beide Reifentypen wurden mit spezieller Kennung für den Emira entwickelt. Am Heck verbindet die dritte Bremsleuchte unterhalb des Heckspoilers optisch die beiden C-förmigen LED-Rückleuchten. Innen ließ man sich derweil vom legendären Esprit inspirieren und sorgte für ein fahrerorientiertes Cockpit, hochwertige Materialien und mehr Stauraum.

Auslieferung ab Frühjahr 2022

Lotus startet die Auslieferung des neuen Emira erst im Frühjahr 2022. Preislich soll es bei unter 72.000 € losgehen, wodurch der Emira klar als Mitbewerber zum Porsche 718 Cayman platziert wird. Sein Name stammt aus diversen Sprachen und bedeutet soviel wie „Kommandeur“ oder „Anführer“. In die Produktionseinrichtungen in Hethel investierte man jüngst mehr als 100 Millionen Pfund, um sie auf den neuesten Stand zu bringen. So kann die hochqualifizierte Mannschaft vor Ort zukünftig neben dem Emira auch den neuen Elektrosupersportwagen Evija herstellen. Am Wochenende ist der Lotus Emira erstmals live beim Goodwood Festival of Speed zu sehen.

Bilder: Lotus Cars