Ein G für den Mond

“Baby it’s cold outside”, wissen die Designer der ersten Kollaboration zwischen Mercedes-Benz und Moncler. Warum also nicht die G-Klasse mit einer Daunenjacke kuschlig warmhalten? Natürlich nicht mit irgendeiner, sondern mit der ikonischen Moncler Puffer Jacke. 

Aber von vorne. Wir nehmen euch gedanklich mit nach London, wo die erste Kollaboration Monclers‘ mit einem Automobilhersteller präsentiert wird. Die Enthüllung des Kunstprojekts findet auf keiner geringeren als der London Fashion Week statt. Schauplatz ist die Show von Moncler, die unter dem Motto „Art of Imagination“ steht und eine Hommage an grenzenlose Entdeckungsmöglichkeiten ist. Sie möchte zum Umsetzen der eigenen Träume anregen, über sich selbst hinaus zu wachsen und neue Wege zu beschreiten. So weit, so gut.

Nun zum Setting vor Ort: wir tauchen ein in eine imaginäre Welt im Universum ohne Schwerkraft, die durch Sterneregen, Scheinwerfer und Rauch beeindruckend inszeniert wird. Man hört aufregende Musik und blickt auf ein großes Podest, das an eine Eislandschaft erinnert. Ein massiver, blinkender Käfig verbirgt den Inhalt. Die Stimmung ist knisternd, fesselnd, irgendwie überirdisch. 

Dann endlich, die Enthüllung: Der Käfig verschwindet, die Musik wird langsamer und es offenbart sich das Kunstwerk, das sich langsam auf seinem Podest dreht. Es zeigt sich eine Verschmelzung von Design Elementen, die zunächst sehr gegensätzlich scheinen. Die harten Kanten der legendären G Klasse, dem ersten Modell aus 1979, das wie kein anderes für Tradition und Praktikabilität steht. Auffällig ist der gewollte Patina Look und die dunklen, geometrischen Umrisse. 

Kontrastierend dazu Monclers‘ stilprägende Daunenjacke, die aus weichen, gesteppten Elementen besteht. Sie sticht durch ihren silbernen, reflektierenden Hochglanz hervor.

Das Ergebnis ist ein reizvolles Kunstwerk zweier funktionaler Produkte, die ihrerseits für ikonischen Luxus und zeitlosen Lifestyle stehen. Mercedes-Benz und Moncler teilen die Leidenschaft für prägnante Designsprache und den Blick über den Tellerrand hinsichtlich Kooperationen, die einem gerne mal den Kopf verdrehen.

Durch einen überdimensionalen Reißverschluss lässt sich das Coupé in ein Cabriolet verwandeln

Gorden Wagener, Chief Design Officer Mercedes-Benz, spricht von „polarisierende [r] Kunst, um neue Impulse und Trends zu setzen.“ Noch beeindruckender zeigt sich die Skulptur von hinten. Durch einen überdimensionalen Reißverschluss lässt sich das Coupé in ein Cabriolet verwandeln

Das alles bei (fast) realen Dimensionen: das Kunstwerk fasst 4,6 Meter Länge, 2,8 Meter Höhe, 3,4 Meter Breite (mit Rädern) und wiegt 2,5 Tonnen.

Für mich als Modeenthusiast ist das eine spannende Kollaboration, die Lust auf mehr macht. Was kommt als Nächstes – ein SLS AMG mit Sneaker? Fazit ist, dass Mercedes mit der Kreation des Project Mondo G die Grenzen des traditionellen Designs verschoben hat und zu neuen Horizonten in Sachen Design und Kultur aufbricht. Das Ziel, eine unerwartete Kreation aus der Kombination beider Marken hervorzubringen, ist definitiv gelungen.