Chevrolet Camaro Z28 Indy 500 PC Edition

Im Modelljahr 1982 präsentierte Chevrolet die dritte Generation des Camaro. Die Modellbezeichnung des Schwestermodells zum Pontiac Firebird stammt vom französischen Wort „camarade“ (Kamerad, Freund) ab. Wie bereits bei den ersten beiden Modellgenerationen nutzte auch dieses Fahrzeug die F-Body-Plattform, die von der Spritzwand unterhalb der Windschutzscheibe bis zum Heckabschluss umfasste. Allerdings wertete man das Fahrwerk mit MacPherson-Federbeinen vorne und Spiralfedern an der hinteren Starrachse auf. Erstmalig durchbrachen die Designer interne Regularien von General Motors, nach denen die Frontscheibe maximal im Winkel von 60 Grad stehen durfte. Beim Camaro waren es 62 Grad. Zudem erhielt der Wagen eine große, stark gebogene Heckscheibe, die gemeinsam mit der Kofferraumklappe aufklappte. Darunter befand sich ein ordentlich dimensionierter Kofferraum, der durch das Umklappen der Rückbank noch vergrößert werden konnte.

Camaro Z28 als Indy-500-Pace-Car

Aufgrund der zweiten Ölkrise von 1979 offerierte Chevrolet diesen Camaro mit einem 2,5 Liter großen Vierzylindertriebwerk mit 90 SAE-PS als Einstiegsmotorisierung. Darüber rangierten ein V6-Motor mit 2,8 Litern Hubraum und 102 SAE-PS. Als Topmotorisierung fungierte anfänglich ein 5-Liter-V8 mit 145 SAE-PS. Im Z28 stieg die Leistung optional durch eine Saugrohreinspritzung auf 165 SAE-PS. Während die kleineren Modellvarianten wahlweise mit manuellem Viergang-Getriebe oder Dreigang-Automatik erhältlich waren, gab es den Z28 nur mit Automatik. Optisch unterschied sich das Topmodell durch eine Leichtmetallmotorhaube mit drei funktionellen Lufteinlass-Schlitzen, eine Frontspoilerlippe, sportliche Seitenschweller, einen dreiteiligen Heckspoiler und 15 statt 14 Zoll große Räder von den anderen Varianten. Auf dieser Basis baute 1982 das offizielle Pace Car für das Indy-500-Rennen auf. Allerdings erhielt dieses Unikat einen 5,7-Liter-V8-Motor, der erst später in Serie ging.

Ungewöhnliche Tacho-Einheit bis 1985

Ein besonderes Detail zeigten alle Camaro abgesehen von der Berlinetta-Ausstattung. Die Tachos hatten einzelne Skalen für mph und km/h mit jeweils eigenen Nadeln. Beim Berlinetta kam eine Digitalanzeige zum Einsatz. Kurz nach dem Anlauf des Modelljahres 1983 tauschte Chevrolet den anfälligen, 165 PS starken V8-Motor gegen ein gleichgroßes Triebwerk mit 190 SAE-PS. Ab 1984 war der Z28 endlich auch mit Schaltgetriebe erhältlich. Im Laufe der Jahre gab es Modifikationen am Armaturenbrett, neue Karosseriefarben und andere Detailänderungen. Für das Modelljahr 1985 debütierte das neue Topmodell IROC-Z (International Race of Champions), das ab Anfang 1986 auch mit 215 SAE-PS starken V8-Triebwerk mit 5,7 Litern Hubraum bestellbar war. Wie beim Z28 zeigte auch der IROC-Z eine tiefer reichende Spoilerlippe. Die doppelte Tacho-Einheit entfiel nun. Zum Modelljahr 1986 verschwand auch der Vierzylindermotor aus dem Programm. Ab 1987 gab es erstmals seit 1969 wieder ein Camaro Cabrio. 1993 startete die vierte Generation.

Pace Car Edition entstand 6.360-mal

In den USA ist es bis heute üblich, dass vom Indy-500-Pace-Car eine limitierte Sondermodell-Auflage des jeweiligen Fahrzeugs entsteht. So war es auch 1982. Basierend auf dem Camaro Z28 rollten insgesamt 6.360 Exemplare zu den amerikanischen Chevrolet-Händlern. Sie erhielten allesamt ein zweifarbiges Exterieur in Silber und Blau mit roten Zierstreifen, 15-Zoll-Leichtmetallräder und sechsfach verstellbare Sportsitze. Auf den Türen sorgte die Aufschrift „Indianapolis 500 – The Sixty-Sixth – May 30, 1982“ für ein Erkennungsmerkmal. Chrome Cars aus Jena bietet aktuell eines dieser Fahrzeuge zum Kauf an. Erstaunlicherweise stehen bis heute lediglich 47 Meilen Laufleistung auf dem Tacho. Die Sitze befinden sich immer noch in der Transportfolie und an den Scheiben kleben einige Auslieferungspapiere. Dieses Sammlerfahrzeug könnte zum Preis von 60.000 € in Ihre Garage wechseln.

Bilder: Chrome Cars