Bugatti La Voiture Noire

Bugatti La Voiture Noire – die Legende aus dem Elsass! Wer jedoch mit der Historie der Marke Bugatti und den Mythen nicht vertraut ist mag den Namen zunächst für einen schlechten Scherz halten, heißt er doch auf deutsch nicht viel mehr als ‚das schwarze Auto‘. Es gab jedoch in der Historie der Marke Bugatti bereits ein La Voiture Noire, einen von nur vier gebauten Bugatti Typ 57 Atlantic, das persönliche Fahrzeug von Jean Bugatti, dem Sohn des Firmengründers Ettore Bugatti. Dieses verschwand in den Kriegswirren des zweiten Weltkrieges irgendwo zwischen Molsheim und Bordeaux und ist bis heute nicht wieder aufgetaucht.

Einen Gänsehautmoment brachte die Bugatti-Pressekonferenz auf dem Autosalon in Genf. Während dieser lief ein Film über den Typ 57 Atlantic und eben jenes mysthische La Voiture Noire. Gesprochen wurde das Ganze aus Sicht von Jean Bugatti und in die Neuzeit transferiert. Wie hieß es in dem Video so schön: „Wenn ich noch einmal ein solches Fahrzeug zeichnen könnte – jedoch mit der Technik und den Möglichkeiten von heute…“ Wer an dieser Stelle keine Gänsehaut hatte, ist entweder ein Eisblock oder kein Autoliebhaber.

Danach zog Stephan Winkelmann das Tuch von eben jenem neuen La Voiture Noire. Basierend auf dem Bugatti Chiron, jedoch ganz anders, ganz klar neu interpretiert. Wenn man es nicht weiß könnte man fast denken, die Basis wäre kein Chiron sondern eben wie früher ein Fahrzeug mit Frontmotor. Dazu trägt vor allem der gegenüber dem Chiron und Divo deutlich verlängerte Vorbau bei. Die Fronthaube ist sehr stark konturiert und die Windschutzscheibe mit mittig stehendem Scheibenwischer scheint ohne A-Säule direkt in die Seitenscheiben überzugehen. Extreme Sicken, die sich jedoch über den Karosserieverlauf deutlich sanfter geben, dominieren den Vorderwagen. Am Heck zeigen sich ein geschwungendes LED-Leuchtenband und sechs massive Auspuffrohre. Der W16-Quadturbomotor mit seinen 1.500 PS muss schließlich frei ausatmen können.

Ebenso wie das historische Vorbild ist auch dieses Fahrzeug ein Einzelstück und ging an einen guten Kunden des Hauses. Wer auch immer der glückliche Besitzer des La Voiture Noire ist, sein Konto ist nun um 16.7 Millionen Euro leichter. Verschmerzen wird er es jedoch sicherlich recht leicht. Zum einen dürfte das Bankkonto nach wie vor über ausreichende Reserven verfügen und zum anderen ist es gut angelegtes Geld, wird das Fahrzeug doch in einigen Jahren ein vielfaches Wert sein.

Bugatti, dem Käufer und allen Beteiligten sollte aber an dieser Stelle für den unglaublichen Gänsehautmoment einfach einmal Danke gesagt werden.

Autor: Oliver Kühlein

Bilder: Bugatti, Matthias Kierse