BMW M1 Wandkunst

Ab Mitte der 1970er Jahre entwickelte BMW einen Mittelmotorsportwagen für die Sportwagen-Weltmeisterschaft. Allerdings brauchte man gemeinsam mit einigen Partnerbetrieben zu lange mit der Entwicklung. In dieser Zeit hatte der Motorsportweltverband die Regeln soweit verändert, dass der M1 getaufte Wagen nicht mehr teilnehmen durfte. Da jedoch bereits alles für die geplante Kleinserienproduktion vorbereitet war, stoppte BMW das Projekt nicht mehr, sondern fertigte zwischen 1978 und 1981 exakt 453 Exemplare des M1. 1979 und 1980 kam der M1 schließlich doch noch zu Rennsportehren: In der Procar-Serie im Rahmenprogramm der Formel 1.

Doch wie kommt es zu den ungewöhnlichen Aufnahmen in unserer Bildergalerie? Wer hängt denn einen derartig seltenen Sportwagen als Kunstprojekt an die Wand einer Garage? Oder handelt es sich am Ende gar um einen Trick? Nein, es ist kein gut geformter Kunststoffblock und auch kein Trick. Hier hängt tatsächlich ein BMW M1 an einer Garagenwand – oder besser gesagt sogar zwei. Was hier so makellos aussieht, hatte bis vor kurzem noch diverse Schönheitsfehler.

Die Story beginnt rund um 1985, als in den USA ein BMW M1 in einen Unfall verwickelt wurde. Nähere Umstände sind heute nicht mehr bekannt, aber die vordere linke Ecke des Sportwagens war bis ins Dach hinauf beschädigt. Der Wagen wurde jedoch nicht verschrottet, sondern für rund 30 Jahre eingelagert. Anschließend bot ein Händler im Bundesstaat New York das Wrack 2015 über die Webseite ‚Bring A Trailer‘ zum Kauf an. Der heutige Besitzer sah dieses Angebot und beschloss, den Wagen wieder auf die Räder zu stellen. Hierzu kaufte er schließlich einen zweiten M1, der bei einem Garagenbrand im Heckbereich unwiederbringlich beschädigt wurde.

Aus diesen zwei Wracks wollte er nun einen fahrfähigen Sportwagen aufbauen, entdeckte jedoch bald, dass das Ergebnis einem ‚Frankenstein‘ gleichgekommen wäre. Originale Passformen und vor allem einen verwindungssteifen Rahmen hätte er mit seinen Hausmitteln nicht erreichen können. Stattdessen entwickelte er die Idee, den Wagen zumindest optisch wieder auferstehen zu lassen und ihn anschließend an der Wand seiner Garage aufzuhängen. Hierfür baute er einen neuen leichtgewichtigen Rahmen, der die hochwertig lackierten Karosserieteile und den Innenraum trägt. Auf diese Weise entsteht für den Betrachter der Eindruck, vor einem fahrbaren Auto zu stehen. Den 3,5 Liter großen Reihensechszylindermotor stellt er als eigenständiges Objekt aus. Nun ziert der M1 seine Wand und sorgt für einen außergewöhnlichen Anblick. Weiter unten auf dem Boden der Garage ziehen in naher Zukunft gleich zwei hervorragend erhaltene BMW M1 ein.

Bilder: Bring A Trailer